Früher war der Weg für Fußball-Bundesligisten nach Europa recht klar. Der Meister kam in den Europapokal der Landesmeister, der Pokalsieger in den Europapokal der Pokalsieger und ein paar andere Klubs in den Uefa-Cup. Heutzutage kann man beim Kopfrechnen, welcher Tabellenplatz für einen Start in einem der drei internationalen Wettbewerbe reicht, schon einmal durcheinanderkommen.

Selbst einem erfahrenen Trainer wie Niko Kovac, Chefcoach des VfL Wolfsburg, kann das passieren. Der rechnete nun vor, dass auch der achte Rang in der Bundesliga für einen Start in der Conference League genügen würde, wenn Bayer Leverkusen die Europa League gewinnt. Die Elf vom Rhein würde ja dann in der Champions League starten, als fünftes deutsches Team. Und Deutschland würde insgesamt acht Mannschaften nach Europa schicken. So wie in diesem Jahr, als Eintracht Frankfurt als Europa-League-Sieger an der Königsklasse teilnahm.

Die Rechnung hatte einen kleinen Schönheitsfehler. Aber selbst die anwesenden Journalisten waren unsicher, so dass Kovac keiner widersprach. Denn Frankfurt wurde Elfter, qualifizierten sich zusätzlich zu den sieben feststehenden Europapokal-Startern. Ist der Europa-League-Sieger aber bereits über die Liga oder den DFB-Pokal für das internationale Geschäft qualifiziert, rückt keine achte Mannschaft nach. Verstanden? Nein? Macht nichts. In Kurzform: Der achte Platz in der Bundesliga reicht nicht für die Conference League.

Aber Kovac will mit seinem VfL gar nicht so viel rechnen, sondern in den sechs verbliebenden Spielen so viele Punkte wie möglich holen und sich mindestens Platz 7 sichern. Der reicht für Europa, wenn der DFB-Pokalsieger… Ach, lassen wir das. Das ist eine andere Rechnung.