Braunschweig. Die ersten Springprüfungen gingen am Donnerstag über die Bühne. In den kommenden Tagen wird Reitsport der Extraklasse geboten

Kurz bevor am Donnerstagabend die erste Prüfung beim Veolia Classico anstand, wuchtete Axel Milkau noch schwere Kisten durch den Innenraum der Braunschweiger VW-Halle. Der Organisator des internationalen Springreitturniers, das nach zweijähriger Corona-Pause erstmals auf Vier-Sterne-Niveau ausgetragen wird, packte nicht nur auf den letzten Metern selbst mit an.

Dennoch war Milkau stets gelassen. „Aufregung ist das falsche Wort, um das Gefühl vor dem Start zu beschreiben. Es kann jetzt losgehen. Wir sind im Flow“, freute sich der Unternehmer aus der Löwenstadt.

Kein Wunder, dass der Turnierchef so cool blieb – es ist schließlich seine 20. Veranstaltung. Die Freude stehe von nun an im Vordergrund, betonte er auf der Pressekonferenz vor dem offiziellen Startschuss. Doch trotz aller Routine ist auch vieles neu in Braunschweig. Unter anderem stiegen die Preisgelder im Vergleich zur letzten Vor-Corona-Auflage 2020 auf mehr als 300.000 Euro. Gepaart mit der sportlichen Qualität ist das ein Alleinstellungsmerkmal. „In dieser Größenordnung und in dieser Höhe der Dotierung sind wir in Niedersachsen die Nummer 1“, befand Milkau.

Sportdirektor Franke Sloothaak betonte außerdem: „Wir haben hier immer tollen Sport gesehen. Und wir bringen große Emotionen rüber – das spüren die Zuschauer, aber auch die Reiter.“ Allen, die zum Classico-Turnier kommen, möchte man eine gute Zeit bieten, schob Milkau nach.

Das lässt sich für die Sportlerinnen und Sportler sicher nicht ganz versprechen – schließlich kommen die meisten zum Gewinnen, doch nur wenige können am Ende auf dem Treppchen stehen. Holger Hetzel, der Landestrainer des Verbandes Rheinland, ordnete ein: „Wer hier geritten ist, weiß, wo er steht.“

Milkau freut sich im engen Parcours der ovalen Arena am Europaplatz vor allem auf die schnellen Leute. „Wir haben einige dabei, die nicht auf dem Bremspedal stehen“, sagte er. Dazu zählte er den Italiener Alberto Zorzi, Pius Schwizer aus der Schweiz und Julien Anquetin aus Frankreich – allesamt Anwärter auf Siege. Das erste Springen auf Vier-Sterne-Niveau steigt am Freitagabend. Weitere Höhepunkte sind das Championat (Samstag, 15 Uhr) und der Große Preis (Sonntag, 15.30 Uhr).