Braunschweig. Die Mannschaft von Trainer Volker Mudrow besiegt trotz kleiner Schwächephase die HSG Ostsee 39:33, weil im Moment fast alles passt.

Der durchwachsene Saisonstart ist längst vergessen, die Handballer des MTV Braunschweig surfen in der 3. Liga weiter auf einer Erfolgswelle. Mit einem souveränen 39:33 (19:18)-Heimsieg gegen die HSG Ostsee schlossen die Braunschweiger eine letztlich starke Hinrunde ab und klopfen nun sogar oben an. Durch seinen Erfolg und die gleichzeitige Niederlage von Stralsund im Spitzenspiel gegen Tabellenführer Vinnhorst kommt der MTV auf einen Punkt an den zweiten Platz heran. Dieser Rang berechtigt am Ende der Saison, an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilzunehmen.

„Unser Ziel ist weiterhin der Klassenerhalt“, sagte Trainer Volker Mudrow dennoch nach dem Erfolg über die HSG Ostsee und musste angesichts der guten Tabellensituation seiner Mannschaft dabei selber ein wenig lachen. „Aber soll ich eine dicke Lippe riskieren?“, fragte der Coach. „Wir spielen einfach weiter“, fügte er hinzu.

Und das gelingt dem MTV im Moment einfach sehr gut, obwohl die Personalsituation weiter angespannt ist. Doch das Team wirkt so gefestigt, dass es auch schwächere Phasen in einem Spiel wie an diesem Samstagabend vor 500 Zuschauern in der Sporthalle Alte Waage wegstecken kann. Mitte der ersten Hälfte lagen die Braunschweiger eigentlich souverän in Führung, gaben ihren Vorsprung bis zur Pause aber fast wieder ab, um dann kurz nach dem Seitenwechsel sogar den Ausgleich zu kassieren. Doch danach zog der MTV wieder mit einigen Toren davon – dank des Erfolgsrezepts der vergangenen Wochen. Bei Angriff spielt das Mudrow-Team mit einem siebten Feldspieler seine mannschaftliche Geschlossenheit aus. Ob die Akteure aus dem Rückraum, die beiden Kreisläufer oder die Außen – jeder kann beim MTV Tore machen und tut es im Moment auch. Für jeden Gegner sind die Braunschweiger so nur schwer zu stoppen und setzen diesen Zusammenhalt in der Defensive fort, wenn es die andere Mannschaft mit schnellen Gegenstößen nicht ausnutzt, dass das MTV-Tor noch verwaist ist. Hat Keeper Mustafa Wendland seinen Posten zwischen den Pfosten aber erst einmal wieder eingenommen, ist er nicht nur aufgrund der guten Verteidigung vor ihm nur schwer zu überwinden. Der Neuzugang befindet sich nämlich ebenfalls seit einigen Wochen in Topform.

„Er hat es überragend gemacht“, lobte Mudrow seinen Torwart für dessen Leistung gegen die HSG Ostsee. Allein die Tatsache, dass Gäste vier Siebenmeter nicht verwandeln konnten, spricht für Wendland. „Das ist gutes Stellungsspiel, gehört für einen Torwart dazu“, sagte der 30-Jährige mit einem Augenzwinkern und freute sich, dass der Höhenflug seines Teams nicht nur deswegen weitergeht. „Wir haben viel Potenzial, und das zeigen wir aktuell auf dem Platz. Ich bin selber ein wenig positiv überrascht, dass wir im Moment so dominant auftreten“, erklärte Wendland.

So soll es für ihn und den MTV weitergehen. Dann ist vielleicht wirklich mehr als der Klassenerhalt in dieser Saison drin.