Wolfsburg. Sie sind klarer Favorit. Aber die Oberliga-Fußballer von Lupo Martini tun gut daran, Schlusslicht Northeim nicht zu unterschätzen.

Der spielstarke Tabellendritte reist zum Schlusslicht der Fußball-Oberliga – eigentlich ist die Ausgangslage vor diesem Spiel eindeutig. Aber Giampiero Buonocore, der Trainer von Lupo Martini Wolfsburg, warnt davor, das Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Eintracht Northeim schon als gewonnen anzusehen.

„Northeim steht eher wegen Unerfahrenheit dort unten, nicht unbedingt wegen fehlender Klasse. Die spielen keinen schlechten Ball“, meint Buonocore. Die junge Northeimer Mannschaft würde sich schnell aus dem Tritt bringen lassen. So sei es auch im Hinspiel gewesen. Buonocore ruft sich die Partie ins Gedächtnis: „Da hatten sie in den ersten Minuten auch eine richtig gute Chance, waren sehr gut im Spiel. Nach dem Gegentor waren die Köpfe dann aber unten.“

Buonocore rät seiner Mannschaft, „nicht auf die Tabelle zu gucken. Das wird keine einfache Aufgabe in Northeim.“ Zumal es kürzlich ein wenig überraschend einen Trainerwechsel bei der Eintracht gab: Jan Ringling musste gehen und Philipp Weißenborn kehrte auf den Trainerposten der Northeimer zurück. Er war zuvor schon jahrelang Trainer und auch Sportlicher Leiter der Eintracht gewesen, erbat sich aber 2019 eine Auszeit. Mit ihm an der Außenlinie erkämpfte sich Northeim einen Punkt beim Tabellenvierten Wolfenbüttel, kassierte den Ausgleich erst in der Nachspielzeit. Lupo sollte gewarnt sein.

Buonocore geht die Aufgabe aber gewohnt unaufgeregt an. Er will das von seinen Jungs sehen, was er in jedem Spiel sehen will: guten Fußball. „Es ist wichtig, dass wir den Ball laufen lassen. Irgendwann verliert Northeim dann die Geduld.“ Und wenn dieser Moment gekommen ist, dann gilt es für Lupo, die unsortierte Formation des Gegners zu erkennen und die Lücken auszunutzen. Es sei gut, „sofort ein Tor zu machen, wenn es sich ergibt“, aber auf Teufel komm’ raus werde Lupo nicht auf ein frühes Tor drängen. Kontrolle ist das Stichwort. Ein Spieler, der ein Spiel ordnen und kontrollieren kann wie kaum ein Zweiter in der Oberliga, wird am Sonntag aber fehlen: Für Lupos erfahrenen Mittelfeldstrategen Michele Rizzi kommt ein Einsatz noch nicht infrage. Zu groß ist weiterhin die Beeinträchtigung durch die Fußblessur, die er sich vor drei Wochen in der Partie gegen Egestorf-Langreder (2:2) zugezogen hatte.

Ebenfalls fehlen werden weiterhin die beiden Innenverteidiger Sean Redemann und Til Steding. Aber schon gegen die Freien Turner wurde einmal mehr belegt, dass Lupos Kader so stark bestückt ist, dass Ausfälle bestens kompensiert werden können.

FC Eintracht Northeim – Lupo Martini Wolfsburg, Sonntag, 14 Uhr.