Salzburg. Der VfL Wolfsburg führt seine Serie an Niederlagen weiter fort und verliert in der Champions League mit 1:3 gegen den RB Salzburg.

RB Salzburg begeistert sein mit 29.520 Zuschauern ausverkauftes Haus, und der VfL Wolfsburg staunt und schaut zu: Der deutsche Bundesligist verlor beim österreichischen am Ende verdient mit 1:3 (1:1), kassierte nach zwei Unentschieden seine erste Niederlage in Champions-League-Gruppe G und bleibt das siebte Spiel in Serie ohne Sieg. Salzburgs 21 Jahre alten Sturm mit dem deutschen Shootingstar Karim Adeyemi (ein Tor) und Noah Okafor (zwei Treffer) bekamen die Grün-Weißen einfach nicht gestoppt. Das Tor von Lukas Nmecha war zu wenig.

Neben Nmecha, der den an Corona erkrankten Wout Weghorst vertrat, begann auch Aster Vranckx beim VfL, für den es das Startelf-Debüt war. Luca Waldschmidt hatte aufgrund muskulärer Probleme nicht im Kader gestanden.

Und es sah schon in den ersten Minuten so aus, als könnte es ein ganz bitterer Abend für die Wolfsburger werden, die ziemlich beeindruckt von Salzburgs Wucht und Tempo wirkten. Viel zu leicht vertändelte Kevin Mbabu den Ball gegen Karim Adeyemi, der Koen Casteels keine Chance ließ. Das 1:0 nach 126 Sekunden war nach drei Elfmeter-Treffern (bei fünf Versuchen) Salzburgs erstes Königsklassen-Tor aus dem Spiel heraus.

Fast hätte RB noch einmal nachgelegt. Es reichte ein langer Ball, um Okafor in Szene zu setzen, der John Anthony Brooks schlecht aussehen ließ, den Ball aber nur gegen die Latte setzte (12. Minute).

Es war ein Rezept, mit dem es die Salzburger immer wieder versuchten und häufig auch gefährlich wurden: Langer Ball hinter die Kette und mit viel Geschwindigkeit durch die schnellen Spitzen hinterher.

Durch einen Standard, herausgeholt von Vranckx, kam Wolfsburg zurück. Maximilian Arnold brachte eine Ecke scharf aufs Tor, Nmecha lenkte den Ball mit den Haarspitzen ins Netz. Das 1:1 nach einer Viertelstunde kam noch ziemlich aus dem Nichts, doch jetzt war es eine offene Partie, in der Wolfsburg munter mitspielte, durch U21-Europameister Nmecha fast das zweite Tor nachgelegt hätte. In letzter Sekunde blockte Maximilian Wöber den Schuss (39.). Auf der Gegenseite vereitelte Casteels mit einer Fußabwehr stark den Versuch von Luka Susic (45.).

Auf die langen Bälle in den Rücken der Abwehr reagierte der VfL in Durchgang 2, indem er sich weiter zurückzog, und den Gastgebern die Spielkontrolle überließ. Das wiederum brachte zwei Probleme mit sich: Die Wolfsburger kamen kaum noch vor das Salzburger Tor, und RB biss sich vor dem Gäste-Tor fest. Passiv war van Bommels Elf auch bei einer Salzburger Ecke: Trotz deutlicher personeller Überzahl kam Okafor aus kurzer Distanz zum Abschluss – 2:1 (65.).

Erst jetzt wachte der VfL auf und investierte mehr in die Offensive und hätte nach schöner Einzelaktion durch Dodi Lukebakio über links durch Renato Steffen die Chance aufs 2:2. Auf der anderen Seite bot sich Salzburg viel Platz zum Kontern. Doch den benötigte RB gar nicht, weil sich Wolfsburg in der Statistenrolle ergab. Es war fast das gleiche Schema wie vor dem 2:1, als der VfL nach der nächsten Ecke wieder nur zuschaute. Adeyemi per Kopf für Okafor auflegte und der wieder abstaubte (77.). Auch die weiteren Angriffsbemühungen der Gäste blieben viel zu harmlos, viel mehr bestand die Gefahr, dass RB die van-Bommel-Elf komplett aus dem Stadion schießt.

Während das Salzburger Stadion den VfL auch noch mit der Welle bestrafte und von den Rängen viel gesangliche Häme ausschüttete, dürften nun beim VfL erst einmal sehr ungemütliche Herbstwochen anstehen. Denn dieses 1:3 in der Mozartstadt lässt sich angesichts von so viel Passivität vor den Gegentoren und Harmlosigkeit im Angriff – zum siebten Mal in Folge sortierte van Bommel seine Offensivreihe neu – nicht so einfach erklären.