Braunschweig. Aufgrund der 21:33-Niederlage gegen die Cologne Crocodiles geht es für die Lions in den Play-offs nach Schwäbisch Hall.

Eigentlich wollten sich die Lions eine gute Ausgangslage für die Play-offs in der German Football League erspielen. Doch daraus wurde nichts: Mit 21:33 (3:0; 7:14; 8:7; 3:12) verlor der Braunschweiger Erstligist am Samstagabend im Eintracht-Stadion gegen die Cologne Crocodiles. In einer zu Beginn offenen und hochklassig geführten Partie vor 1087 Zuschauern hatten die Kölner mehr Spielanteile und in den entscheidenden Momenten mehr Mut und das Quäntchen Glück auf ihrer Seite.

Die Bereitschaft, ins Risiko zu gehen, wurde vorwiegend bei der Gastmannschaft belohnt. „Es kann sein, dass wir ein bisschen zufrieden waren nach dem Sieg in Potsdam, ich weiß es nicht“, sagte Cheftrainer Troy Tomlin. „Das ist eine Lektion für meine Mannschaft.“

Lions wehren sich, sind aber ohne Spielglück

Die hatte sich über weite Strecken des Spiels gewehrt. Der Vierakter, der sich bis in den kühlen Septemberabend zog, war beinahe bis zum Schluss spannend. Und er hätte auch ganz anders ausgehen können, wenn die Braunschweiger kurz vor und nach der Halbzeit wacher gewesen wären. Mit einem tiefen Pass, der einem Akt der Verzweiflung nahekam und den Aaron Jackson in der Endzone inmitten eines Knäuels aus Lions-Verteidigern fing, holten sich die Rheinländer nämlich vor dem Seitenwechsel die Führung zurück. Und nach Wiederbeginn sicherten sich die Braunschweiger infolge eines kurzen Kicks zwar geistesgegenwärtig das Angriffsrecht, aber sie verpassten es, in der darauffolgenden Aktion Kapital daraus zu schlagen.

Im Offensivspiel fand Spielmacher Jake Kennedy anders als sein Gegenüber Christian Strong zu selten den Mitspieler, weil die Gäste in der Abwehr einen hervorragenden Job verrichteten, während die Top-Passempfänger der Grün-Gelben sich häufig freiliefen. „Wir müssen die ganze Zeit heiß spielen“, haderte Tomlin. Das klappte nur phasenweise. Die Punkte für die Lions erzielten der herausragende CJ Okpalobi, Christian Bollmann und Kicker Luca Jeckstadt, doch das reichte am Ende nicht, obwohl sich die Braunschweiger lange Zeit in Schlagdistanz befanden. Weil sich aber in der Schlussphase Fehler und Strafen häuften, blieb die Wende aus.

Köln jubelt, Lions sind bedröppelt

Schlussendlich jubelten die Kölner ausgelassen, während sich das Heimteam etwas bedröppelt bei seinen Fans bedankte. Der Rekordmeister muss im Viertelfinale der Meisterrunde zum Süd-Rivalen Schwäbisch Hall. Bei den Unicorns kommt es zur Wiederauflage des German Bowls 2019, den die Lions gewannen. An den Reaktionen der Spieler war aber zu erkennen, dass dies nicht unbedingt die Wunschkonstellation war, hätten doch bei einem Sieg oder einem Remis ein weitaus schlagbarerer Kontrahent gewartet. Ohne eine einzige Niederlage marschierte der kommende Gegner durch die Hauptrunde in der anderen Staffel und hat in 14 Tagen zusätzlich das eigene Publikum hinter sich.

Bange ist Troy Tomlin aber nicht. Dafür besitzt seine Mannschaft zu viel Qualität und hat sich im Verlauf der Saison immer wieder gesteigert. Er sagt: „Ich habe keinen Angstgegner. Hall ist eine starke Mannschaft, aber wir sind auch stark, müssen in die Analyse gehen und kleine Dinge verbessern.“