Braunschweig. Die Eintracht hat überraschend gegen Erstligisten Hertha BSC gewonnen. Martin Kobylanski steuerte drei Tore zum 5:4-Sieg bei.

Die Koby-Show geht weiter. Martin Kobylanski, der bereits beim Aufstieg vor zwei Monaten eine entscheidende Rolle spielte, hat auch in der neuen Saison einen Traumstart hingelegt und die Zweitliga-Fußballer von Eintracht Braunschweig in die nächste Runde des DFB-Pokals geführt. Drei Tore steuerte der Mittelfeldspieler zum rauschhaften 5:4 (3:2)-Erfolg der Löwen gegen Erstligist Hertha BSC bei. Doch Kobylanski war nicht allein. Mit einer bärenstarken Leistung schafften er und seine Mannschaftskollegen die Überraschung gegen den klaren Favoriten aus der Hauptstadt.

Kobylanski versenkt den ersten Treffer innerhalb von zwei Minuten

Besser kann man nicht ins Pflichtspielprogramm starten. Es waren keine 120 Sekunden gespielt, da hatte Kobylanski bereits den ersten Treffer der Spielzeit erzielt. Der Mittelfeldspieler hatte sich gegen Hertha BSC den Ball in 25 Metern Torentfernung zum Freistoß hingelegt. Dann machte der 26-Jährige dort weiter, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hatte. Trocken knallte Kobylanski den Ball mit einem leichten Aufsetzer ins Netz und bestrafte die Berliner damit gleich ein wenig dafür, dass sie keine Mauer gestellt hatte.

Es war der perfekte Start für Braunschweig in die Partie gegen den favorisierten Erstligisten und der Auftakt eines packenden und spektakulären Pokalhits. Allein bis zur Pause fielen noch vier weitere Tore. Mit einem Eigentor erhöhte der Berliner Maximilian Mittelstädt für die Eintracht zunächst auf 2:0 (17.). Kobylanski hatte eine Ecke getreten und Jannis Nikolaou den Hertha-Akteur im Luftkampf angeköpft. Doch die Gäste gaben sich nach diesem Rückschlag nicht geschlagen, sondern kamen durch die Tore von Dodi Lukebakio (23.) und Cunha (29.) schnell zurück.

Die Leistung der Eintracht macht Hoffnung auf ihr Abschneiden in der zweiten Liga

Obwohl die Berliner etwas ersatzgeschwächt angereist waren, wurde doch deutlich, wie viel Qualität in der Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia steckt. Vor allem der Brasilianer Cunha stellte die Löwen mit seinem Tempo und seiner feinen Technik oft vor Probleme. Aber: Die Eintracht agierte ansonsten in vielen Bereichen fast auf Augenhöhe. Im Mittelfeld waren die Blau-Gelben griffig in den Zweikämpfen, gingen das Tempo der Hertha mit und bereits im Aufbauspiel versuchten sie, die Vorgaben des neuen Chef-Trainers Daniel Meyer umzusetzen. Selbst in Bedrängnis suchten die Braunschweiger zuerst nach der spielerischen Lösung, bevor der Ball nach vorne geschlagen wurde.

Diese guten Ansätzen stimmen positiv für den Zweitliga-Auftakt in der nächsten Woche. Doch die Braunschweiger hatten die Berliner ja nicht ins Eintracht-Stadion geladen, um einen Test für die Punktspiele zu absolvieren. Es ging um die 2. Runde des DFB-Pokals. Und die wollten beide Teams erreichen.

Kobylanski verwandelt Foul-Elfmeter im Nachschuss

Also ging es nach dem 2:2 munter und mit Tempo und Einsatz auf beiden Seiten weiter. Zwar sah es so aus, als hätte die Hertha nach dem Ausgleich die Partie nun im Griff, aber dann erlaubte sich Karim Rekik wie vor dem 1:0 ein Foul – diesmal im Strafraum. Mit Selbstbewusstsein trat Kobylanski an, scheiterte an Alexander Schwolow, verwandelte aber im Nachschuss (44.).

In der zweiten Hälfte ging es spektakulär weiter. Peter Pekarik schaffte den erneuten Ausgleich (65.), doch wieder hatte Kobylanski die Antwort: 4:3 mit einem platzierten Schuss in die lange Eck (67.).

Als Suleiman Abdullahi in der 73. Minute auf 5:3 erhöhte, sah die Eintracht schon wie der sichere Sieger aus. Aber Lukebakio machte es mit seinem zweiten Tor für die Hertha noch einmal spannend (83.). Doch die Löwen brachten den knappen Sieg über die Ziellinie.

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