Braunschweig. Trainer Marco Antwerpen fordert von Eintrachts Fußballern mehr Laufbereitschaft. Melden Sie sich hier zum Eintracht-Newsletter an.

Wenn sich bei Eintracht Braunschweig der Medienarbeitsraum bei einer Pressekonferenz im Vorfeld eines Fußball-Drittligaspiels mehr als sonst füllt, so hat das meistens mit zuvor schlechten Ergebnissen zu tun.

Nach der 1:4-Niederlage beim TSV 1860 München muss Trainer Marco Antwerpen zwar keinesfalls um seinen Job bangen, aber das gesteigerte Medienaufkommen war am Donnerstag schon ein Indiz dafür, dass die Löwen am Samstag (14 Uhr) gegen den Tabellenletzten FC Carl Zeiss Jena unter besonderer Beobachtung stehen. Der vergangene Auftritt war nämlich schlecht. Auch Antwerpen gibt zu: „Wir müssen jetzt in Vorleistung gehen.“

Die Gründe für die bittere Pleite in München sind analysiert. Der Eintracht-Coach und sein Trainerteam haben insbesondere die schlechte Laufleistung, die bei jedem Spieler mittels eines Chips an einem Brustgurt gemessen wird, als Manko ausgemacht. „Wir müssen unsere Laufleistung in den Spielen erhöhen. Das ist ein grundsätzliches Problem bei uns“, erklärt der 48-Jährige.

Gegen 1860 war diese Schwäche bei jedem Gegentor offenbart worden. Und auch wenn die Münchner Angriffe vortrugen, schien Eintracht stets einen Schritt zu spät in den Zweikampf zu kommen. „Wir waren dem Gegner in allen Belangen unterlegen. Das ist so nicht zu akzeptieren“, sagte Antwerpen. Und auch in der Statistik war dies zu beobachten. Die Löwen gewannen lediglich 46 Zweikämpfe, während die Heimmannschaft in 67 Fällen als Sieger daraus hervorging. Nur 40 Prozent Ballbesitz hatte Braunschweig außerdem zu verzeichnen. Angesichts der Marschroute, jene Ballbesitzphasen künftig zu verlängern, ist das ein verheerender Wert.

Antwerpens Mittel gegen diese Schwächen war zum einen ein Kleinfeld-Turnier im Training, in dem Zweikämpfe im Fokus standen, zum anderen ist mit personellen Wechseln zu rechnen. „Man richtet den Blick auf die Spieler, die eine hohe Laufleistung auf den Platz bringen.“ Das könnte insbesondere im zentralen Mittelfeld für eine kleine Rochade sorgen. Die umtriebigen Patrick Kammerbauer und Yari Otto, der sich laut Antwerpen zuletzt in einem kleinen Leistungsloch befand, stehen bereit. Ebenso wie Verteidiger Robin Becker, der nach dem unglücklichen Auftritt der Braunschweiger Abwehrreihe sehr wahrscheinlich wieder im Deckungszentrum auflaufen wird..

Dass nun mit Jena eine Mannschaft ins Stadion an der Hamburger Straße kommt, die mit dem Rücken zur Wand steht, ist Antwerpen fast egal. „Ehe die Basics nicht stimmen, brauchen wir uns keine Gedanken um den Gegner zu machen“, sagt der Trainer, dem am Wochenende Manuel Schwenk (Muskelfaserriss) und Leandro Putaro (erkrankt) nicht zur Verfügung stehen. Letzterer zählt wie eine Hand voll andere Spieler auch zu möglichen Verkaufskandidaten. Dass sich bis zum Transferschluss heute (18 Uhr) noch etwas tut, ist allerdings eher unwahrscheinlich.

Gesetzt wird aber scheinbar auf andere Akteure, die gegen das Schlusslicht ein Erfolgserlebnis herbeiführen sollen. „Wir müssen jetzt langsam angreifen“, weiß auch Antwerpen. Positive Schlagzeilen schaffen nämlich Ruhe, die Eintracht derzeit gut gebrauchen kann.