Braunschweig. Eintracht-Trainer Christian Flüthmann sieht seine Mannschaft in der Bringschuld. Der 37-Jährige lobt die Mentalität des kommendes Gegners Münster.

In der Trainingswoche war der kommende Gegner Preußen Münster für Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig lediglich eine Randnotiz. Zu sehr schmerzte die 0:3-Klatsche im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am vergangenen Samstag. „Es war definitiv nicht zufriedenstellend. Das haben wir auch in aller Deutlichkeit analysiert“, erklärte Trainer Christian Flüthmann. „Eigentlich haben wir täglich darauf hingewiesen, dass es so nicht geht, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passieren darf.“

Aufarbeitung des Ingolstadt-Spiels zieht sich durch Eintracht Braunschweigs Trainingswoche

Gemeint war damit wohl vor allem die Leistung in der Phase, in der die Braunschweiger binnen weniger Minuten drei Tore kassierten. Aber auch darüber hinaus fiel der Auftritt vor den eigenen Fans eher unter die Kategorie spielerischer Offenbarungseid. Und auch der fahrige 3:1-Testspielsieg beim Oberligisten MTV Gifhorn konnte Flüthmann nicht vollends besänftigen.

Dennoch richtete der 37-Jährige den Blick nach vorne. In Münster, seinem Geburtsort, „erwarten wir eine klare Reaktion von unserer Mannschaft“. Beweisen muss es der Coach dort allerdings niemand Speziellem. „Schon als ich ein Jahr alt war, sind meine Familie und ich von dort weggezogen – die Verbundenheit ist also gering.“

Für zwei seiner Spieler gilt das nicht ganz so. Danilo Wiebe und Martin Kobylanski spielten mehrere Jahre für den derzeitigen Tabellenvorletzten – und machen sich bestimmt berechtigte Hoffnungen, ihr Können an alter Wirkungsstätte unter unter Beweis zu stellen. Doch: „Hoffnung definiert sich durch Leistung“, findet Flüthmann. Und es ist zu vermuten, dass diese Spitze eher Zehner Kobylanski galt, der am Mittwoch in Gifhorn lustlos agierte. Auf dem Platz zu stehen, müsse sich jeder erarbeiten. „Klar ist es eine Motivationsspritze, als Rückkehrer bei seinem Ex-Verein aufzulaufen“, sagt der Eintracht-Trainer. „Aber es muss dann auch verdient sein.“

Eintracht-Trainer Christian Flüthmann muss umbauen

Zumal der Eintracht-Trainer sowieso gezwungen ist, seine Mannschaft umzubauen. Steffen Nkansah wird wegen seiner drei Spiele andauernden Sperre nicht auflaufen. Dafür hat Robin Becker seine Auszeit aufgrund fünf gelber Karten abgesessen. Auch der Einsatz von Marcel Bär ist noch fraglich. Der Offensivspieler hatte sich gegen Ingolstadt eine Schädelprellung zugezogen und im Mannschaftstraining für einige Tage ausgesetzt.

Dafür ist einer zurück, dessen Comeback Trainer und Fans wohl gleichermaßen herbeisehnen. Kapitän Bernd Nehrig nahm zuletzt wieder an den Übungseinheiten teil. Ob der Routinier bereits in Münster eine Option für einen Platz im Kader sei, ließ Flüthmann jedoch offen. „Wir wollen ihn schnellstmöglich dabei haben, aber müssen das Thema vorsichtig angehen“, erklärte der Coach der Löwen, der stetig im Austausch mit Nehrig und der medizinischen Abteilung ist. Der Mittelfeldantreiber wäre gegen die Preußen sicherlich eine Bereicherung – allein wegen seiner vorbildlichen Einstellung.

Denn so ein bisschen hat Flüthmann doch den Blick auf die gegnerische Mannschaft gewagt. Er weiß: „Sie sind in einer Situation, die definitiv nicht zufriedenstellend ist, aber sie lassen sich nicht unterkriegen.“

Viele Spiele habe Münster auch nach Rückständen nicht abgeschenkt, sich zurückgekämpft. „Wir sehen, dass sie eine gute Mentalität haben.“ Die wünscht sich Christian Flüthmann auch wieder von seiner Mannschaft.

Preußen Münster – Eintracht, Montag (19 Uhr), Preußenstadion.