Braunschweig. Mittelfeldspieler Danilo Wiebe freut sich auf das Duell Eintracht Braunschweigs gegen sein Ex-Team Preußen Münster.

Als Danilo Wiebe im Juli als Neuzugang bei Eintracht Braunschweig vorgestellt wurde, da unkten nicht wenige darüber, dass Peter Vollmann den 25-Jährigen zumindest indirekt als einen der versprochenen Toptransfers betitelte.

Der Mittelfeldspieler war zuvor monatelang wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallen, hatte bei Preußen Münster keinen Anschlussvertrag erhalten und sich über ein Probetraining für einen Platz im Kader des Fußball-Drittligisten empfohlen. Mehr als ein Ergänzungsspieler, da waren sich viele Eintracht-Fans sicher, wird der schlaksige 1,87-Meter-Mann nicht sein. Sie irrten.

Eintracht Braunschweigs Mittelfeldspieler Danilo Wiebe spielt 13 von 14 Partien

Sogar Wiebe ist überrascht, dass er in 13 der 14 Ligapartien zum Einsatz kam – in 10 davon sogar von Beginn an und über die kompletten 90 Minuten. „Ich habe nicht damit gerechnet, zu diesem Zeitpunkt so viele Spiele gemacht zu haben“, gibt er zu. Er ist froh über so viel Einsatzzeit, wenngleich er auch ein bisschen von den Ausfällen der Mittelfeldspieler Bernd Nehrig und Stephan Fürstner profitierte. Seine Leistungen schmälert das aber keinesfalls. „Ich habe mich reingearbeitet“, sagt er.

Und Wiebe ist einer der wenigen Spieler im Eintracht-Kader, der seit Saisonbeginn gut performt – wenn nicht sogar der konstanteste. Ein Tor hat er erzielt und eins vorbereitet. Doch den vielseitigen Defensivspieler darauf zu reduzieren, wäre zu kurz gedacht. Wiebe gilt als kluger Kerl, nicht nur in Interviews, sondern auch auf dem Rasen. Seine überlegten Tacklings und tiefen Pässe, die unter anderem gegen Magdeburg, Würzburg und Kaiserslautern Tore einleiteten, haben dem Spiel der Eintracht eine lange vermisste Qualität zurückgegeben.

Zuletzt blieben diese Aktionen aber auch bei ihm aus. Bezogen auf die gesamte Mannschaft sagt der gebürtige Siegburger: „Jeder weiß, dass vieles leichter fällt, wenn man drei bis vier Spiele am Stück gewonnen hat. Da wollen wir wieder hin, um wieder mit einer Selbstverständlichkeit den Gegner zu bespielen.“

Wiebe freut sich auf Flutlichtspiel in Münster: „Richtiges Fußballfeeling.“

Dass Eintracht nun ausgerechnet bei Wiebes Ex-Team Münster zurück in die Erfolgsspur finden könnte, bereitet ihm keine Bauchschmerzen. „Ich freue mich darauf, alte Freunde zu treffen. Die meisten Spieler kenne ich ja noch. Aber für 90 Minuten wird die Freundschaft definitiv ruhen“, versichert er und muss schmunzeln. Er findet, dass die auf dem vorletzten Tabellenplatz stehenden Münsteraner „besser sind, als sie momentan dastehen“. Der einstige Nachwuchsspieler des 1. FC Köln ist sich aber sicher, dass den Löwen nach der blamablen 0:3-Pleite gegen den FC Ingolstadt die Wende gelingt.

Abends, unter Flutlicht. „Das ist richtiges Fußballfeeling“, sagt der Rechtsfuß, der der kleinen Berg- und Talfahrt, die Eintracht in dieser Saison bislang durchlebte, auch etwas Positives abgewinnen kann. „Wir haben unterschiedliche Situationen überstanden, haben Spiele gedreht, sie in Unterzahl gewonnen. Daran müssen wir uns hochziehen.“

Innerhalb der Mannschaft habe es Gespräche gegeben, die Fehler seien aufgearbeitet worden und schon erste Fortschritte sichtbar. Wiebe rechnet fest damit, dass Eintracht ein anderes Spiel abliefern wird als noch gegen die Schanzer. Das wird auch nötig sein. Bald ist Winterpause – und Eintracht tut gut daran, den Anschluss zur Spitzengruppe nicht zu verlieren. „Wir müssen Ergebnisse liefern“, weiß auch der Neuzugang. Nur zusammen könne sein Team das schaffen – „Wenn jeder nach dem Spiel sagen kann, er hat alles gegeben.“ Zumindest bei ihm muss man sich darüber wohl keine Sorgen machen.