Braunschweig. Einige Fans erwarten, dass das Viertelfinale gegen Bamberg in der Dauerkarte enthalten ist. Die Löwen entschuldigen sich mit unglücklicher Formulierung.

Sportlich läuft derzeit alles wunderbar. Dennoch haben sich Braunschweigs Basketball-Verantwortliche im Vorfeld des Pokal-Viertelfinals gegen Bamberg am 14. Dezember den Unmut einiger Dauerkarten-Käufer zugezogen. Die haben nämlich erwartet, dass diese Pokalpartie in ihrem Dauerkartenpaket inkludiert ist. Stattdessen sollen sie sich aber ein Ticket kaufen und fühlen sich „für dumm verkauft“, wie ein vieljähriger Dauerkartenkäufer den Löwen schrieb, der seinen Namen aber nicht in der Zeitung lesen möchte.

Der Fan bezieht sich dabei auf ein Werbeschreiben der Löwen für die Dauerkarten vom 9. April. Darin heißt es: „Ein erstes mögliches BBL-Pokal-Heimspiel ist inklusive.“

Die Löwen hatten ihm und seinen Mitstreitern dann allerdings mitgeteilt, „dass sich ein in der Dauerkarte enthaltenes mögliches erstes Pokal-Heimspiel lediglich auf die erste Runde, also das Achtelfinale, bezog.“ Und dieses Achtelfinale hatte die Mannschaft ja in Ludwigsburg gespielt und gewonnen.

„Zugegebenermaßen lässt die Formulierung unterschiedliche Interpretationen zu, und es tut uns Leid, wenn es dadurch zu Missverständnissen gekommen ist“, schrieben die Löwen dem Fan außerdem, blieben aber in der Sache hart.

Die Entschuldigung konnte den Mann nicht versöhnen, zumal der Erstligist ein Ticketpaket für Dezember aufgelegt hat, bei dem der Käufer die drei Liga-Spiele bezahlt und das Pokalspiel kostenfrei bekommt. Die Dauerkarteninhaber würden mit „nicht nachvollziehbaren Interpretationen“ abgespeist und sollten für das Pokalspiel bezahlen, während Gelegenheitsbesucher für nur drei Tickets das Match geschenkt bekämen. „Wo ist denn da die Verhältnismäßigkeit“, fragte der Fan und wandte sich verärgert an unsere Zeitung.

„Ich bleibe dabei, dass die Formulierung Interpretationsspielraum lässt“, betonte Geschäftsführer Sebastian Schmidt auf Nachfrage. Es sei nur um ein Erstrunden-Heimspiel gegangen und keinesfalls um jedes Pokal-Heimspiel. Schmidt räumte aber erneut ein, dass der entsprechende Satz „unglücklich formuliert war. Das tut uns leid.“

Gleichzeitig betonte er jedoch, mehr als 400 Dauerkarteninhaber hätten sich bereits eine Pokalkarte gekauft, Beschwerden seien von weniger als einem Prozent der Abonnenten gekommen. Eine Dauerkarte sei schon mit einer Ersparnis von vier Spielen verbunden. Zudem habe es einen Fanshop-Gutschein gegeben, Gratis-Eintritt zum Löwentag, und eine weitere Zugabe erwarte die Dauerkartenkäufer noch im Dezember.

Man habe sich wirklich Gedanken gemacht, was man den treuesten Besuchern bieten könne, sagte Schmidt. Eines der ursprünglich 17 Heimspiele fällt ja weg, weil Aufsteiger Nürnberg keine Lizenz erhielt. „Im nächsten Jahr werden wir das besser kommunizieren“, versprach der Geschäftsführer. Beziehungsweise werde man es so handhaben, wie die anderen Erstligisten auch und sich Pokal- sowie mögliche Play-off-Spiele grundsätzlich extra bezahlen lassen.