Braunschweig. Der Sportdirektor des Fußball-Drittligisten lässt sich vor dem Auswärtsspiel gegen Großaspach nicht von der Image-Strategie der SG blenden.

Den Torhütern von Eintracht Braunschweig dürften nach dem Training am Donnerstagvormittag die Hände gebrannt haben. Gut eine Stunde lang standen Jasmin Fejzic, Yannick Bangsow und Roman Birjukov unter Dauerbeschuss. Trainer Christian Flüthmann hatte den Profis des Fußball-Drittligisten eine Einheit mit Torschussübungen in schneller Folge verordnet. Und die Spieler freuten sich sichtlich darüber, wenn die Bälle im Sekundentakt auf die Torhüter zuflogen.

Jeder Trainingstreffer, so die Intention Flüthmanns, soll Selbstvertrauen zurückbringen, nachdem in den jüngsten fünf Ligaspielen nur Marcel Bär (gegen Rostock) und Orhan Ademi (gegen Halle) erfolgreich waren. Zuletzt gegen Bayern München II und die Spielvereinigung Unterhaching blieb Eintracht gänzlich ohne Torerfolg.

Das soll sich am Sonntag (14 Uhr) beim Gastspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach ändern. Den „Dorfklub“, so nennt sich die SG selbst, plagen große Personalsorgen. Mit Sebastian Bösel (gesperrt), Jamil Den, Andre Poggenburg und Niclas Jüllich (beide Oberschenkelverletzung) sowie Korbinian Burger (Adduktorenbeschwerden) fallen fünf Stammkräfte aus. Zudem muss Trainer Oliver Zapel auf die verletzten Michael Vitzthum, Jonas Meiser, Joel Gerezgiher und Charmaine Häusl verzichten.

Trotz ihrer Personalnot – schon zuletzt gegen Münster fehlten sieben Spieler – erkämpfte Großaspach bei den Preußen beim 1:1 einen Auswärtspunkt. Und das in Unterzahl, nachdem Bösel in der 78. Minute Gelb-Rot gesehen hatte. Ein Zähler, der die auf dem ersten Abstiegsplatz in der Tabelle stehenden Baden-Württemberger „voller Selbstvertrauen in das Spiel nächsten Sonntag gegen Braunschweig“, so Trainer Zapel, gehen lässt.

Eintracht-Sportdirektor Peter Vollmann warnt davor, die Großaspacher zu unterschätzen. „Dort wird hoch professionell gearbeitet“, stellt er fest. Das Image vom „Dorfklub“ gehöre zur Strategie der SG-Verantwortlichen, die gerne davon reden, froh zu sein, bei den „Großen“ mitspielen zu dürfen. „Darauf reinzufallen, wäre der größte Fehler. Die kommen auch nicht mit dem Trecker zum Training“, sagt Vollmann. „Da muss jeder Gegner sehr, sehr vorsichtig sein. Die wissen, wie Abstiegskampf geht und leisten einhundert Prozent Gegenwehr“, warnt er und verweist darauf, dass die SG bereits in der siebten Saison in Folge in der 3. Liga spielt. „Die brauchen auch 45 Punkte zum Klassenerhalt, und die haben sie noch immer geholt“, erklärt er. Dass Spiele in Aspach keine Selbstläufer sind, mussten die Eintracht-Profis in der vergangenen Spielzeit feststellen. Unentschieden 1:1 endete Anfang November 2018 die Begegnung. Für Eintracht war es im dritten Spiel unter Trainer André Schubert damals der erste Punktgewinn. Am Ende der Saison stand Großaspach auf Rang 15, einen Platz vor Eintracht.