Braunschweig. Eintracht Braunschweigs Gegner FC Bayern München II schwankt zwischen furiosen Siegen und Pleiten in der dritten Fußball-Liga

Spiele gegen zweite Mannschaften gelten gemeinhin als unattraktiv für die Fans und schier unberechenbar für das eigene Team. Genau diesen Eigenschaften sehen sich die Drittliga-Fußballer von Eintracht Braunschweig und ihr Anhang ausgesetzt – am Sonntag (13 Uhr) im schweren Auswärtsspiel gegen den FC Bayern München II.

Wundertüte FC Bayern München II

Denn die kleinen Bayern sind eine Wundertüte. Vier Siege, zwei Remis und vier Niederlagen stehen für den Tabellenelften zu Buche. Das Team von Sebastian Hoeneß, Sohn von Ex-Nationalspieler Dieter und Neffe von Bayern-Boss Uli, schwankt zwischen magischen Offensivspektakeln und Pleiten aus lausiger Empirie. Eintrachts Trainer Christian Flüthmann hält diese Unbeständigkeit für normal. „Ein U23-Team hat solche Schwankungen. Und dort steht fast nie die gleiche Elf auf dem Feld“, erklärt der 37-Jährige. Für sein Team sei das in der Vorbereitung unabhängig. „Wichtig ist, dass bei uns keiner sagt, das wird schon laufen, nur weil der Gegner eine junge Mannschaft hat.“

Denn der Coach der Löwen weiß, auf welche Spieler die Bayern zurückgreifen können. Das neuseeländische Toptalent Sarpreet Singh, Oliver Batista Meier oder Acht-Tore-Mann Kwasi Okyere Wriedt seien alles Spieler, die auch in der 2. Liga funktionieren könnten. Ohnehin hat Flüthmann Respekt vor dem Münchner Nachwuchs. „Das ist mit Abstand die Mannschaft mit dem größten Potenzial in der dritten Liga, wenn sie es denn entfaltet.“

Stand jetzt stehen Flüthmann alle Spieler zur Verfügung

Und genau das zu verhindern, wird die Aufgabe der Löwen sein, die von etwa 1300 Fans ins altehrwürdige Stadion an der Grünwalder Straße begleitet werden. Dort auf Giesings Höhen, wie das Stadion im Volksmund genannt wird, kann Flüthmann zum gegenwärtigen Stand auf alle Spieler zurückgreifen, die zuletzt auch zur Verfügung standen.

Trotz des Pokalspiels gegen Drochtersen/Assel am Mittwoch (3:1) habe man die Belastung sehr gut steuern können. „Der ein oder andere Spieler hat Erkältungssymptome gezeigt – da müssen wir abwarten. Muskuläre Probleme hat aber niemand“, erklärte der Trainer, der wohl ganz genau hinschauen wird, wenn am Samstag die Bayern in der Bundesliga auf die TSG Hoffenheim treffen. Einsätze und Einwechslungen dort sind nämlich ein guter Indikator, auf welche Verstärkungen die Münchner U 23 hoffen darf – machen die Sache für Flüthmann also berechenbarer.

Zuletzt halfen Mickaël Cuisance und Alphonso Davies bei der Reserve aus, die die vergangene zwei Spiele gewann. Der Marktwert der beiden liegt laut Transfermarkt.de bei zusammen 27 Millionen Euro. Zum Vergleich: Eintrachts gesamter Kader wird dort mit 6,75 Millionen Euro taxiert.