Wolfsburg. Bruma kommt nach eineinhalb Jahren Oause zu einem VfL-Pflichtspieleinsatz VfL: „Ich bin fit, ich bin heiß, ich bin hungrig.“

Der VfL Wolfsburg sendete am Freitagvormittag eine leichte Entwarnung. Marcel Tisserand, der am Abend zuvor in der zweiten Hälfte des Europa-League-Spiels gegen PFK Olexandrija (3:1) nach einem Zusammenprall wegen Schwindel vom Platz musste, absolvierte tags drauf schon wieder das normale Regenerationstraining mit seinen Kollegen. Der 25 Jahre alte Abwehrspieler wird wohl am Montag gegen die TSG Hoffenheim (20.30 Uhr, VW-Arena) spielen können.

In der Europa League hatte Jeffrey Bruma seinen ersten Pflichtspieleinsatz im Wolfsburger Trikot seit Mai 2018 gefeiert. Auf der linken Seite der Dreierkette trug er seinen Teil dazu bei, den Sieg gegen die offensiv biederen Ukrainer über die Zeit zu bringen. Dem „Kicker“ sagte der 27 Jahre alte Niederländer nach dem 3:1-Sieg: „Ich bin fit, ich bin heiß, ich bin hungrig.“

Dabei hatte Bruma im Sommer erneut auf dem Abstellgleis gestanden. Die Wolfsburger Verantwortlichen hätten den Topverdiener (rund fünf Millionen Euro) gehen lassen. „Es gab ein deutliches Signal vom Verein, das habe ich mitbekommen“, sagte der Niederländer, der einen Vertrag bis 2021 besitzt. Allerdings fand sich kein Abnehmer. Bruma blieb bei den Grün-Weißen, trainierte ordentlich mit und schnupperte am späten Donnerstagabend nach langer Pause wieder Pflichtspielluft.

Der Niederländer profitierte von einem knallharten Einsatz des PFK-Torhüters. Yurii Pankiv war nach einer langen Freistoßflanke heftig mit Tisserand zusammengerauscht, der dann runter musste. Oliver Glasner lieferte sich daraufhin ein Wortgefecht mit dem Schiedsrichter. „Ich habe ihm mitgeteilt, dass es ein klarer Strafstoß war“, sagte der VfL-Trainer. Doch darin sah er nicht den einzigen Grund für ein Gespräch.

Denn Tisserand hatte geklagt über Schwindel. Und der Schiedsrichter ließ die VfL-Ärzte nicht sofort den Rasen betreten. „Wenn der Spieler andeutet, dass ihm schwindelig ist, dann muss der Referee die Partie unterbrechen und die Ärzte auf den Platz lassen. Gesundheit steht an erster Stelle, die ist das Wichtigste. Das habe ich hier gefährdet gesehen“, sagte Glasner. „Und daher ist es mit mir ein wenig durchgegangen.“ Der 45 Jahre alte Österreicher hatte seine aktive Karriere wegen einer Kopfverletzung beenden müssen. Daher ist er bei diesem Thema besonders sensibilisiert.

Tags drauf kam aber schon die zumindest leichte Entwarnung: Tisserand sei nicht mehr schwindelig, und er spüre keine Anzeichen einer Gehirnerschütterung, teilte der Klub mit. Gegen Hoffenheim soll der Nationalspieler des Kongo wieder an Bord sein. Für Bruma bedeutet das: Er muss wieder auf der Bank platznehmen. Aber die Partie gegen Olexandrija hat gezeigt, wie schnell es gehen kann und er gebraucht wird.