Braunschweig. Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig muss am Sonntag beim KFC Uerdingen antreten. Die Gastgeber spielten bisher sehr wechselhaft und sind unberechenbar.

Eine unangenehme Aufgabe wartet am Sonntag (14 Uhr) in der Düsseldorfer Arena auf Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig. Für Trainer Christian Flüthmann ist die Partie gegen den KFC Uerdingen wie ein „Fragezeichen“. „Es ist ganz schwierig, die Mannschaft einzuordnen“, erklärte der Eintracht-Coach. Denn zu unterschiedlich seien die Auftritte der Krefelder Fußball-Profis bisher gewesen. Dem Auftaktsieg gegen Halle (1:0) folgten drei Unentschieden gegen Unterhaching, Großaspach und Münster und zwei Niederlagen gegen Bayern München II und Ingolstadt. Damit sind die Uerdinger weit entfernt von ihrem selbst formulierten Anspruch, dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. „Sie hinken den Erwartungen hinterher“, sagte der Eintracht-Trainer in der Pressekonferenz am Freitag über den KFC auf Rang 15.

Er betont aber auch: „Das ist ein Auswärtsspiel, vor dem wir schon sehr sehr großen Respekt haben. Das kann man so sagen.“ Der Respekt kommt nicht von ungefähr, denn der Kader des KFC ist hochkarätig mit erst- und zweitligaerfahrenen Profis besetzt wie kaum ein zweiter in der Liga. Mit Jan Kirchhoff, der 80 Bundesligapartien für Schalke, Bayern München und Mainz sowie 22 Spiele in der englischen Premier League für den AFC Sunderland absolvierte, steht ein Top-Mann im Mittelfeld. „Er lenkt und denkt das Spiel“, beschreibt Flüthmann.

Mit Assani Lukima (Werder Bremen), Christian Dorda (Mönchengladbach), Adriano Grimaldi (Mainz) verfügen weitere Stammspieler des KFC über Erstligaerfahrung. Torhüter Lukas Königshofer aus Österreich und der Däne Andreas Maxsö spielten bereits in der Europa League. Weltmeister Kevin Großkreutz (Rotsperre), der frühere Eintracht-Profi Adam Matuschyk (muskuläre Probleme) sowie der routinierte ehemalige St. Paulianer Dennis Daube (Innenbandriss) fehlen Trainer Heiko Vogel zur Zeit. Stefan Aigner (126 Bundesligaspiele für Bielefeld und Frankfurt sowie 148 Zweitligapartien für 1860 München und Burghausen) stand zuletzt nicht einmal mehr im Kader. Das Problem der Uerdinger: Die Einzelkönner präsentieren sich nicht als geschlossene Einheit.

Gerade deshalb sei es „schwierig sie einzuordnen. Es ist kein Muster zu erkennen“, beschreibt Flüthmann, der dem Gegner „individuell eine hohe Qualität, gerade im vorderen Bereich, wo sie unberechenbar sind“ bescheinigt. Allerdings muss sich sein Team nach dem Klassestart in die Saison mit 15 Punkten aus sechs Spielen und der Tabellenführung in Düsseldorf nicht verstecken.

„Wir werden uns komplett auf uns konzentrieren, um nach dem Erfolg gegen Würzburg den nächsten Schritt zu machen“, gibt der Coach die Marschrichtung vor. „Die Stimmung war bei uns sehr positiv, aber nicht überschwänglich positiv“, beschrieb Flüthmann die Trainingstage nach dem 5:2 gegen die Kickers.

An Unterstützung wird es Eintracht in der Düsseldorfer Arena nicht fehlen, bis zu 1200 Anhänger der Braunschweiger werden dort erwartet. Und die könnten in der Ausweichspielstätte der Uerdinger – das altehrwürdige Grotenburg-Stadion ist nicht drittligatauglich – Heimspielatmosphäre schaffen. Denn im Durchschnitt verlieren sich beim KFC nur 2831 Zuschauer auf den Rängen der 54.600 Besuchern Platz bietenden Arena. Weniger Zuspruch haben nur die Aufsteiger Viktoria Köln und Bayern München II.