Braunschweig. Braunschweig siegt 5:2 und ist zunächst neuer Spitzenreiter in der 3. Fußball-Liga .

Eintracht Braunschweig hat trotz einer kurzen Schwächephase Mitte der ersten Hälfte einen 5:2 (2:2)-Kantersieg gegen den FC Würzburger Kickers eingefahren. Damit hat die Mannschaft von Trainer Christian Flüthmann die Tabellenführung in der 3. Fußball-Liga übernommen. Zumindest für 24 Stunden.

Nach einem Blitzstart und der frühen Führung durch Nick Proschwitz (7. Minute) geriet Eintracht vor 17.221 Zuschauern überraschend in Rückstand. Fabio Kaufmann (26.) und Luke Hemmerich (36.) sorgten überraschend gegen zweimal unaufmerksame Braunschweiger für die Gästeführung. Doch Eintracht schlug, angetrieben vom überragenden Bernd Nehrig, vor der Pause zurück. Proschwitz schaffte kurz vor der Halbzeit den Ausgleich.

2. Hälfte: Start nach Maß

Robin Becker (43.), Marcel Bär (56.) und Martin Kobylanski (68.) trafen nach der Pause gegen die in der Defensive überforderten Kickers. Eintracht-Trainer Flüthmann hatte seine Startformation im Vergleich zum Spiel beim 1. FC Kaiserslautern (3:0) auf drei Positionen verändert. Jasmin Fejzic, der wegen eines grippalen Infekts in der Pfalz gefehlt hatte, kehrte in das Tor zurück. Robin Becker rückte nachdem seinen Kniebeschwerden auskuriert sind für Robin Ziegele wieder in die Innenverteidigung, und im defensiven Mittelfeld begann Danilo Wiebe für Marc Pfitzner.Die Gäste, die noch kienen Auswärtspunkt in dieser Spielzeit errungen hatten, versteckten sich keineswegs.

Den ersten Torschuss gaben die Kickers ab. Nach fünf Minuten prüfte Robert Herrmann mit einem allerdings unplatziertem Schuss Fejzic.

Nach einem Foul an Marcel Bär bekam Eintracht dann nach sieben Minuten einen Freistoß etwa 20 Meter vom Würzburger Tor entfernt. Martin Kobylanski zirkelte den Ball in den Strafraum, wo Nick Proschwitz per Kopf das 1:0 erzielte. Es war der zweite Treffer des 32 Jahre alten Mittelstürmers. Eintracht versuchte in der Folge mit aggressivem Anlaufen Druck auf die Gäste auszuüben. Und die Würzburger schienen vom Blitzstart der Braunschweiger beeindruckt. So kam Bär zu drei Möglichkeiten (13., 16., 21.), scheiterte aber an Schlussmann Eric Verstappen oder wurde noch von einem Abwehrspieler geblockt.

Überraschender Ausgleich

Völlig überraschend kam Würzburg dann zum Ausgleich. Als Eintracht bei einer Linksflanke in der Defensive keine Ordnung fand und den Ball nicht klären konnte, schoss Fabio Kaufmann unhaltbar für Fejzic das 1:1 (26.). Eintracht wirkte danach angeschlagen, kam nicht mehr richtig ins Spiel und verlor viele Bälle zu schnell. Und Würzburg setzte nach. Nach einem Fehlpass von Niko Kijewski in die Füße von Luke Hemmerich fasst sich dieser ein Herz und schoss aus 18 Metern auf das Eintracht-Tor (36.). Erneut unerreichbar für Fejzic schlug der Ball im Torwinkel ein.

Die Gäste führten urplötzlich mit 2:1. Eintracht schüttelte sich kurz und schlug zurück. Zunächst war Verstappen bei Bärs Kopfball nach 38 Minuten noch auf dem Posten. Doch dann brachte ein schöner Angriff den Ausgleich. Danilo Wiebe spielte Kijewski mit einem Klassepass in die Tiefe an, die Flanke des Außenverteidigers schoss Proschwitz mitseinem dritten Saisontreffer zum 3:2 ein. Rechtzeitig vor der Pause war die Partie wieder offen.

Becker nickt ein

Und Eintracht glückte auch in den zweiten Abschnitt ein Blitzstart. Drei Minuten waren nach der Pause verstrichen, als Kobylanski einen Freistoß vor das Kickers-Tor schlug, ein Kickers-Abwehrspieler verlängerte mit dem Kopf und Becker köpfte aus Nahdistanz zum 3:2 ein. Eintracht hatte die Partie gedreht. Und Eintracht wollte mehr. Zunächst rauschte ein Wiebe-Schuss über den Querbalken (53.). Doch dann durfte der Blau-Gelbe-Anhang erneut jubeln. Feigenspan zog mit dem Ball auf und davon, legte im Strafraum quer und Bär verwandelte zum 4:2 (56.). Die Kickers-Defensive – die schwächste der Liga – war gegen Eintrachts Tempo überfordert.

Feigenspan (65.) verpasste nur knapp den fünften Treffer. Den markierte dann nach 68 Minuten Kobylanski nach starker Vorarbeit von Kessel. Der Rechtsverteidiger ließ drei Gegenspieler stehen und bediente Kobylanski mustergültig, der keine Mühe hatte seinen fünften Saisontreffer zu erzielen.

Der kurz zuvor eingewechselte Manuel Schwenk scheiterte danach an Verstappen (77.), kurz drauf auch Orhan Ademi, der für Proschwitz gekommen war.