Braunschweig. Die deutschen Basketballer schlagen Tunesien mit 89:70 (42:35) und hoffen, dass ihr zweiter Spielmacher bis zur WM nächste Woche wieder fit wird.

Bislang lief in der WM-Vorbereitung alles so reibungslos, aber nun haben die deutschen Basketballer ein Problem. Im Test gegen Tunesien am Freitag im japanischen Saitama hat sich Spielmacher Maodo Lo verletzt. In zweiten Viertel knickte der Münchener auf dem Fuß eines Gegenspielers um. Wie schlimm die Blessur ist, war auf die Schnelle nicht abzusehen.

„Wir werden es sehr gut behandeln und gucken, wie es sich gestaltet“, sagte Bundestrainer Henrik Rödl. „Ich hoffe, dass alles gut geht und Maodo für die WM wieder fit ist.“ Eigentlich wollte Rödl am Samstag nach dem Test gegen Japan seinen Kader von 13 auf 12 Spieler reduzieren.

Möglicherweise überlegt sich die Mannschaftsleitung dies aber nochmal. Den endgültigen Zwölferkader muss sie Ende nächster Woche beim technischen Meeting der Fiba benennen. So könnte Rödl bis dahin abwarten, ob Lo wieder fit wird, ehe er einen Spieler heimschickt. Zuschauen musste gestern NBA-Jungprofi Isaac Bonga, passenderweise ein Akteur, der die Aufbau-Rolle ausfüllen kann. Dennoch wäre ein Ausfall des europaligaerfahrenen Lo, der hinter und neben Braunschweigs NBA-Star Dennis Schröder der zweite Regisseur des deutschen Teams ist, ein schmerzlicher Verlust.

Mit Afrikameister Tunesien hatten die Deutschen bei ihrem 89:70 (42:35)-Erfolg nur in der ersten Hälfte Schwierigkeiten. Das erst am Vortag eingeflogene DBB-Team litt in der riesigen Arena, Schauplatz des olympischen Basketball-Turniers im nächsten Jahr, noch sichtlich unter Jetlag, was die Spieler auch beklagten, und geriet 28:35 in Rückstand.

Einmal mehr waren es die „Braunschweiger NBA-Jungs“ Dennis Schröder und Daniel Theis, die für die Wende sorgten. Mit drei Blocks in Folge legte Theis in der Verteidigung den Grundstein, nach vorne schaltete Schröder den Turbo ein, und schon stand es zur Halbzeit 42:35 für ihr Team.

Auch wenn sie den tunesischen 2,18-Meter-Hünen Salah Mejri, NBA-Teamkollege von Maxi Kleber bei den Dallas Mavericks, nicht in den Griff bekamen und 30 Punkte von ihm kassierten – in der zweiten Hälfte dominierte die Deutschen nach Belieben dank guter Verteidigung und wechselten viel durch.

Schröder spielte diesmal nur 28 Minuten und kam auf 14 Punkte/7 Vorlagen. Theis sammelte 10 Punkte/8 Rebounds in 17 Minuten. Topscorer war Flügelspieler Andreas Obst (Ulm), der fünf Dreier traf, mit 17 Zählern vor Paul Zipser (München) und Maxi Kleber (Dallas ) mit je 15. Kapitän Robin Benzing kehrte nach einer Knieblessur mit einer guten Leistung aufs Feld zurück.

Deutschland – Japan, Samstag 8 Uhr, kostenfrei auf Magentasport.de