Braunschweig. Braunschweigs NBA-Star ist zur WM-Vorbereitung in Hamburg eingetroffen, freut sich auf den Supercup und will den Fans was bieten.

Nachdem die Basketball-Fans in Trier den deutschen NBA-Star am Sonntag überraschend nur vom Plakat grüßen sahen, wird Posterboy Dennis Schröder ab Freitag beim Supercup in Hamburg leibhaftig auflaufen. Der Braunschweiger ist gestern wie seine Nationalmannschaftskollegen im Teamhotel in der Speicherstadt eingetroffen, wo Bundestrainer Henrik Rödl nach einem Teammeeting am Abend zum ersten Training bat.

„Klar, dass wir mit Dennis noch besser sein können“, sagte Rödl voller Vorfreude auf den Einstieg des schnellen Spielmachers, der bei der Weltmeisterschaft in China der unumstrittene Kopf der deutschen Mannschaft sein soll. Schröders Ankunft bei der Mannschaft hatte sich verzögert, weil er laut DBB in den USA „wichtige persönliche Dinge zu erledigen“ hatte.

Kollegen freuen sich auf Schröders Impulse

„Ich freue mich sehr, dass ich jetzt beim Team bin und wir alle zusammen Richtung WM durchstarten können“, sagte der 25-Jährige von den Oklahoma City Thunder. „Die Spiele beim Supercup sind ganz wichtig für uns, wir wollen unseren Fans etwas bieten.“

Dazu dürfte Schröder einiges beitragen können. Nach zwei Jahren dürften sich die Fans auch wieder auf die spektakuläre Achse mit seinem ehemaligen Braunschweiger Kumpel und heutigen NBA-Kollegen Daniel Theis freuen. Der Salzgitteraner von den Boston Celtics hatte zuletzt bei der Europameisterschaft 2017 ein kongeniales Duo mit Schröder gebildet. Bei den vier WM-Qualifikationsspielen 2018, bei denen die NBA-Profis mitspielen konnten, hatte Theis hingegen verletzt gefehlt.

„Dennis ist unser bester Spieler, er soll die ganze Mannschaft führen und das Spiel dirigieren“, sagt NBA-Kollege Maxi Kleber von den Dallas Mavericks. „Er zieht die ganze Aufmerksamkeit auf sich, dadurch ist mehr Platz für alle anderen und wir kriegen mehr offene Würfe.“

Die erste Testpartie in Trier – ohne Schröder und gegen allzu schwache Schweden als Gegner – kann als eine Art Rhythmus-Suche abgehakt werden. Das Turnier in Hamburg gegen bessere Kontrahenten bildet nun das Herzstück der WM-Vorbereitung. Beflügelt von den heimischen Fans will sich das Team so richtig in Schwung spielen und Selbstvertrauen tanken. Das Wichtigste sei, dass das Team seine Spielkultur, seine Identität finde, sagte der Bundestrainer.

Gegner Ungarn, Tschechien, Polen

Den Auftakt in der Arena Wilhelmsburg macht am Freitag, 20 Uhr, die Partie gegen die Ungarn. Sie sind in der WM-Qualifikation nur knapp an Polen gescheitert und sicherlich der schwächste Supercup-Gegner. Am Samstag, 20 Uhr, geht es gegen WM-Teilnehmer Tschechien, der in Tomas Satoransky (Washington Wizards) und dem ehemaligen NBA-Akteur Jan Vesely (Fenerbahce Istanbul) zwei herausragende Akteure hat. Am Sonntag sind die Polen der Gegner, die ebenfalls zur WM fahren. Sie werden von Mike Taylor gecoacht, dem Trainer von BBL-Aufsteiger Hamburg Towers, der sich beim Supercup ebenfalls auf drei kleine Heimspiele freut.

Nächsten Mittwoch fliegt die DBB-Delegation dann bereits nach Asien, um sich zu akklimatisieren und sich in Tests gegen Tunesien, Japan und Australien an die Feinabstimmung zu machen und an verschiedene Spielstile der Nationen anderer Kontinente zu gewöhnen.

Zuvor steht Rödl in den Tagen von Hamburg aber noch eine ganz unangenehme Aufgabe bevor: Er muss den Kader um einen weiteren Spieler reduzieren, nachdem er bereits den Braunschweiger Karim Jallow und den Bonner Joshiko Saibou gestrichen hatte. 13 Spieler fliegen mit nach Japan, dort muss dann ein weiterer Akteur den Koffer packen.