Braunschweig. Der Trainer von Eintracht Braunschweig sieht seine Defensive trotz der zwei Gegentore gut gerüstet, verrät aber auch, was er noch verbessern möchte.

Es war ein Satz von Christian Flüthmann, der zunächst für etwas Verwunderung sorgte. Nach dem 4:2-Sieg beim 1. FC Magdeburg hatte der Trainer von Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig die gute Defensivleistung seiner Mannschaft hervorgehoben. Doch was angesichts zweier individueller Fehler bei den Gegentoren ein wenig schief erschien, war bei genauerem Betrachten völlig richtig. Denn die Löwen ließen überdies kaum nennenswerte Chancen des Gegners zu. „Wir haben kein Tor aus dem Spielfluss kassiert – das ist sehr positiv“, lobte Flüthmann.

Beim ersten Tor des FCM spielte Innenverteidiger Steffen Nkansah einen schlampigen Pass auf Robin Becker, dessen Rückpass-Versuch in Richtung Torhüter Jasmin Fejzic komplett misslang. Beim zweiten Treffer hatte Fejzic den Ball eigentlich schon sicher. Nkansah kam nicht schnell genug aus dem Weg, unterlief den Schlussmann, der unkontrolliert zu Boden krachte, den Ball fallen ließ und sich bei der Aktion zu allem Überfluss auch noch eine leichte Gehirnerschütterung und eine Zerrung der Oberarmmuskulatur zuzog.

Eintracht-Kapitän Nehrig: Müssen Kommunikation verbessern

Aufgrund dieser beiden verunglückten Situationen mahnte Kapitän Bernd Nehrig an, dass die Kommunikation untereinander auf dem Spielfeld noch verbessert werden müsse. „Da wollen wir sauberer werden“, sagte der 32-Jährige, der einen großen Anteil daran hatte, dass sein Trainer zu dem Urteil einer besonderen Abwehrleistung kam.

Gemeinsam mit Marc Pfitzner erstickte Nehrig im Zentrum die meisten Angriffe der Magdeburger im Keim, lief viel, führte harte Zweikämpfe und ordnete seine Nebenleute lautstark. Dass der Routinier diesem hohem Einsatz Tribut zollen musste, war beinahe normal.

Nach 74 Minuten „war der Ofen aus“, wie Nehrig sagte, der sogleich eine bereits in der Rückrunde wiedererlangte Stärke der Eintracht hervorhob: „So lange es geht, haut jeder alles rein. Und dann kommt der nächste rein. Das zeichnet unser Team aus.“ Ersatzmann Danilo Wiebe, der mit enormer Laufbereitschaft auffiel, machte seine Sache im defensiven Mittelfeld ebenfalls gut.

Flüthmanns Plan wird über den Haufen geworfen

Dass aufgrund der vielen ungeplanten Wechsel – Leandro Putaro war unwohl, Fejzic hatte sich verletzt – trotzdem ein wenig der Faden verloren ging, war auch daran zu sehen, dass Nehrig und Flüthmann in der Schlussphase mit den Armen rudernd am Spielfeldrand herumsprangen.

Ihr Team hatte sich für einen kurzen Moment einschnüren lassen am eigenen Strafraum, stand viel zu tief und ermöglichte den Gastgebern so mehrere gefährliche Hereingaben. „Unser Plan wurde ein bisschen über den Haufen geworfen. Trotzdem sind wir stabil geblieben unter Druck, hatten die Ruhe und haben Wege nach vorne gefunden“, stellte Flüthmann fest, der nach seinem gelungenen Debüt als Cheftrainer sichtlich erleichtert war.

Das will Eintracht Braunschweigs Trainer besser machen

Gerade aus den letzten Minuten zog der 37-Jährige Ansätze für Verbesserungen. Er will, dass sein Team den Gegner künftig mehr beschäftigt, ihn zum Reagieren zwingt. Mit dem dazugewonnen Selbstbewusstsein bei allen Eintracht-Akteuren kann das gegen 1860 München schon besser klappen.