Braunschweig. Zwei deutsche Tennis-Profis haben bei den Sparkassen Open im Braunschweiger Bürgerpark bereits die zweite Runde erreicht.

Der Jubel war verhalten. Dabei hatte Niklas Guttau gerade einen weiteren großen Schritt in seiner noch jungen Tennis-Karriere gemacht. Der 19 Jahre alte Lübecker hatte sich in der Qualifikation der Sparkassen Open in Braunschweig mit 7:6, 7:6 gegen den Argentinier Guillermo Duran durchgesetzt und steht damit im 48-er-Hauptfeld des ATP-Challenger-Turniers – erstmals. Im Doppel hatte Guttau bereits im vergangenen Jahr in Braunschweig gespielt, war aber an der Seite von Georg von Massow in Runde eins ausgeschieden.

Dabei stand das Spiel am Sonntag unter ungünstigen Voraussetzungen für den Lübecker. Denn sein ursprünglich ausgeloster Gegner Renzo Olivo war kurzfristig in das Hauptfeld gerutscht, so dass ein neuer Gegner ausgelost wurde. „Als ich auf den Platz kam, dachte ich, Oh ein neuer Gegner. Ich war auf Olivo vorbereitet“, schilderte Guttau später. Er sei schon nervös gewesen, gibt er zu, auch wegen des ungewohnten Umfelds. Spiele mit Stuhlschiedsrichter, Linienrichtern, Ballkindern und nicht zuletzt gut gefüllte Zuschauerbänke auf Platz elf sind ungewohnt für den jungen Mann.

Maik Schürbesmann, Heimtrainer Guttaus im Tennisverband Schleswig-Holstein, gab derweil die Glückwünsche von Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann weiter, die kurz nach dem Spielende per Handy kamen. „In der Rangliste ist er seit März von Platz 1400 auf 660 geklettert“, schilderte der Coach. In Braunschweig könnte Guttau weitere Plätze gutmachen. „Ich hätte nichts dagegen“ sagte er lachend und freute sich nun auch deutlich erkennbar über den Sieg. In der ersten Runde trifft er heute auf Tobias Kamke aus Hamburg.

"Sparkassen Open" in Braunschweig - die Qualifikationsspiele

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Franzose Benchetrit wird eine ATP-Strafe bekommen

Erstmals begannen in diesem Jahr die Hauptrundenspiele bei den Sparkassen Open bereits am Sonntag. Nach der kurzfristigen Absage des Franzosen Elliot Benchetrit, der schlichtweg den Sonnatg als Starttermin „verpennt“ hatte, so Turnierdirektor Volker Jäcke, musste ATP-Supervisor Hans-Jürgen Ochs am Morgen noch den Spielplan ändern. Der Franzose wird – wie üblich – für sein Nichterscheinen eine deftige Geldstrafe von der ATP erhalten.

Zwei deutsche Profis haben sich bereits für die zweite Runde qualifiziert. Daniel Altmaier, der wegen einer Verletzung ein Jahr pausieren musste und erst seit Januar wieder zurück auf der Tour ist, setzte sich gegen den Ägypter Karim Maamoun in zwei Sätzen 6:4, 7:6 durch. „Dass ich nach zwei Jahren wieder hier zurück bin, ist super. Ich hätte das Spiel schon früher beenden können, aber der Kopf hat nicht ganz mitgespielt“, sagte der 20 Jahre alte Rechtshänder, der im zweiten Satz in den Tie-Break musste.

Ihm fehle noch Matchpraxis nach der langen Wettkampfpause, erklärte Altmaier, der in Runde zwei auf den Kölner Oscar Otte trifft, der in der Weltrangliste auf Platz 132 steht und damit 356 Ränge vor ihm liegt. „Ich habe nichts zu verlieren. Ich freue mich auf das Spiel“, erklärte Altmaier, der mit einer Wildcard des Deutschen Tennis-Bundes in das Hauptfeld der Sparkassen Open kam.

Haerteis siegt im deutschen Duell

Das deutsche Duell am Abend zwischen Cedric-Marcel Stebe und Johannes Haerteis entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Nach 2:50 Stunden und drei Sätzen durfte sich Haerteis über das Weiterkommen freuen. Zwei weitere deutsche Spieler sind ebenfalls ausgeschieden. Peter Heller unterlag gegen den Spanier Carlos Taberner 6:7, 1:6. Benjamin Hassan verlor nach großem Kampf gegen den Vorjahresfinalisten Jozef Kovalik aus der Slovakei mit 4:6, 7:6, 4:6. An diesem Montag stehen 13 Einzel und zwei Doppel auf dem Spielplan.

Dabei trifft Vorjahressieger Yannick Hanfmann in einem deutschen Duell auf Julian Lenz. Maximilian Marterer bekommt es mit dem Spanier Javier Barranco Cosano zu tun. Ebenfalls in seinem Auftaktspiel steht der für Spanien spielende Nicola Kuhn gegen den Mülheimer Mats Moraing auf dem Centre Court.

Sparkassen Open, Qualifikation: Guttau (Lübeck) – Duran (Argentinien) 7:6, 7:6; Blancaneux (Frankreich) – Ruusuvuori (Finnland) 6:2, 4:6, 6:3

1. Runde: Taberner (Spanien) – Heller (Cham) 7:6, 6:1; Altmaier (Kempen) – Maamoun (Ägyten) 6:4, 7:6; Miedler (Österreich) – de Bakker (Niederlande) 6:4, 7:6; Balzs (Ungarn) – Zapata Miralles (Spanien) 6:1, 6:1;
Dietz (Kanada) – Vatutin (Russland) 6:4, 3:6, 6:2; Cachin (Argentinien) – van Rijthoven (Niederlande) 7:5, 6:1; Kovalik (Slowakei) – Hassan (Merzig) 6:4, 6:7, 6:4; Griekspoor (Niederlande) – Muller (Frankreich) 7:6, 7:6; Haerteis (Nürnberg) – Stebe (München) 3:6, 7:5, 6:4.

Die Spiele am Montag, Beginn 10 Uhr: 1. Runde, Einzel, Centre Court: Guttau (Lübeck) – Kamke (Hamburg), anschließend Marterer (Nürnberg) – Barranco Cosano (Spanien), Kuhn (Spanien) – Moraing (Mülheim), Beginn nicht vor 15 Uhr: Lenz (Giessen) – Hanfmann (Karlsruhe)
Court 11: Masur (Bückeburg) – Blancaneaux (Frankreich), Ymer (Schweden) – Balazs (Ungarn), Diez (Kanada) – Monteiro (Brasilien), Cachin (Argentinien) – Coppejans (Niederlande), Rosol (Tschechien) – Griekspoor (Niederlande)
Court 5: Olivo (Argentinien) – van de Zandschulp (Niederlande), Mager (Italien) – Miedler (Österreich), Escobar (Ecuador) – Domingues (Portugal), Taberner (Spanien) – Majchrzak (Polen)

Doppel: 1. Runde: Centre Court, Beginn nicht vor 17 Uhr: Molleker (Berlin)/Zimonjic (Serbien) – Brown (Winsen)/Junaid (Australien),
Court 5: Siljestom/ Ymer (Schweden) – Maamoun (Ägypten)/ Merino (Peru)