Braunschweig. Braunschweigs Footballer behaupten gegen starke Potsdam Royals ihre Siegesserie in der GFL Nord.

Bis die Lions am Sonntagnachmittag vor 3186 Zuschauern im Eintracht-Stadion den am Ende deutlichen 35:14-Sieg über die Potsdam Royals feiern konnten, hatten sie ein hartes Stück Arbeit zu bewältigen. Denn erst lief kaum etwas beim Tabellenführer der Nordgruppe in Deutschlands Football-Liga, dann alles wie geschmiert.

Brandon Connette überragt

Der spektakuläre Touchdown von Spielmacher Brandon Connette, der mit einem mutigen Lauf über 41 Meter die Führung erzielte, beeindruckte die Potsdamer und deren deutschen Quarterback Paul Zimmermann nur wenig. In den Anfangsminuten war bei den Brandenburgern ein wenig Nervosität zu verspüren, dann setzten sie den Lions zu.

Anscheinend hatten die Royals beim Lions-Sieg vorige Woche in Berlin genau hingeschaut, als das gefährliche Laufspiel der Braunschweiger den Gegner aus der Hauptstadt schlussendlich in die Knie zwang. Doch Potsdam wollte nicht in die Falle tappen. Sie unterbanden mit einer wachen und aggressiven Defensive viele Raumgewinne des Rekordmeisters – und machten mit überlegten Spielzügen die Punkte im zweiten Viertel. Michael Vogt, Trainer der Royals, sagte, dass es seine Mannschaft, die erst im vergangenen Jahr in die erste Liga aufgestiegen war, gar nicht gewöhnt sei, gegen eine Spitzenmannschaft wie Braunschweig zu führen. Und Potsdamer Linebacker Dustin Illetschko haderte, dass einige seiner Teamkollegen wohl etwas zu euphorisch in die Kabine gegangen seien. „Manche haben geglaubt, das Spiel ist schon gewonnen“, sagte der Österreicher.

Die Lions hingegen blieben cool. „Wir sind in der Pause ruhig geblieben“, erklärte der überragende Connette. Und Tomlin meinte: „In der ersten Spielhälfte war etwas Nervosität dabei. Und Potsdam hat mit seiner guten Defensive viele Fehler bei uns erzwungen.“

Potsdam Royals werden nervös

Das änderte sich im zweiten Durchgang. Wie ausgewechselt spielten die Lions. Hatte es Braunschweig zuvor noch mit eigentlich gut platzierten Pässen von Regisseur Connette versucht, die aber größtenteils leichtfertig fallengelassen wurden, überrannten sie Potsdam nun mit ihrer Physis. Und so holten sie sich auch den Mut zurück. Plötzlich saßen auch die Pässe. Spätestens mit dem Ausgleich im dritten Viertel wurden die Gäste nervös – und die Partie wurde hitziger.

Die Schiedsrichter warfen zuhauf die gelben Flaggen. Immer wieder gab es auf beiden Seiten Regelverstöße. Doch die Lions blieben locker. Kicker Tobias Goebel, der in den Spielen zuvor auch mal danebenschoss, versenkte eiskalt alle Extrapunkte. Und in der Verteidigung waren nun alle hellwach. Tissi Robinson erzwang einen Ballverlust kurz vor der gegnerischen Endzone. Da führte das Team von Troy Tomlin schon 21:14. Wieder hatte Connette den Lauf einem Pass vorgezogen.

Paul Bogdanns Verletzung trübt die Freude

Auch der erstklassige Ballträger Christopher McClendon durfte sich wenig später feiern lassen. Und dem Schlusspunkt-Touchdown von Connette ging ein erzwungener Ballverlust der am Ende gut aufgelegten Lions-Defensive voraus. Überhaupt scheint der zweite Durchgang den Braunschweigern mehr zu liegen. In vier Spielen kassierte die Mannschaft noch keinen Gegenpunkt nach der Pause – ein Novum in der Liga. Deswegen war Tomlin am Ende auch überaus zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft. „Im zweiten Durchgang haben wir unser Spiel gespielt. Die Punktserie war großartig“, sagte der Trainer, dessen Team in der GFL Nord vor einem wohl vorentscheidenden Duell um den Hauptrundensieg in der Nordgruppe gegen die Dresden Monarchs weiter ungeschlagen bleibt.

Lediglich die Verletzung von Passempfänger Paul Bogdann, der nach einem Tackling des Gegners nicht mehr weitermachen konnte, trübte die Freude an einem weiteren Lions-Feiertag – an dem erst nicht viel zusammenlief und dann doch alles klappte.