Braunschweig. Der Offensivspieler will beim Fußball-Drittligisten wieder mehr als Vollstrecker glänzen. Gegen Uerdingen hat er am Ostermontag die Chance.

Marcel Bärs erstes Pflichtspieltor für die Drittliga-Fußballer von Eintracht Braunschweig ist vielen noch in guter Erinnerung. Im Februar gegen die SpVgg Unterhaching zimmerte er den Ball aus spitzem Winkel spektakulär zum 1:0-Sieg in die Maschen. Seitdem ist jedoch kein Treffer mehr für Bär hinzugekommen. Und das wurmt den Offensivallrounder schon ein bisschen.

Bär: Meine Torausbeute für Eintracht ist noch nicht optimal

Mit seiner persönlichen Entwicklung ist der 26-Jährige ebenso wie mit den Leistungen der Mannschaft aber zufrieden. „Wir sind als neu zusammengewürfeltes Team in die Restrunde gestartet. Und die Leistung passt“, sagt der Gifhorner, der sich schnell wieder in Braunschweig eingelebt hat. Schließlich spielte er von 2012 bis 2015 schon für die U23 der Löwen.

Nun ist er im Profiteam bei Trainer André Schubert mehr oder weniger gesetzt auf der offensiven Außenbahn. Lediglich seine Treffsicherheit, die er mit sieben Treffern in der Hinrunde für Ligakonkurrent VfR Aalen bereits bewiesen hatte, lässt im blau-gelben Dress noch auf sich warten. „Meine Torausbeute ist noch nicht so optimal, wie ich mir das erhofft habe“, erklärt der Angreifer.

Damit ist er in den Reihen der Eintracht nicht alleine. Momentan tun sich die Löwen schwer beim Toreschießen, obwohl die Chancen da sind. Lediglich Julius Düker, der wie Bär ebenfalls erst in der Winterpause zu Eintracht zurückkehrte, gefiel in der jüngeren Vergangenheit mit Vollstreckerqualitäten – vor allem in der Schlussphase.

Woran es liegt, dass Eintracht ihre spielerische Überlegenheit wie gegen Großaspach oder München nicht in Tore ummünzt, vermag Bär nicht zu behaupten. „Wir müssen einfach die Torchancen nutzen, denn die sind da“, sagt er. „Zuletzt hatten wir aber auch oft Pech im Abschluss.“ Die Folge war, dass die Blau-Gelben wieder häufiger einem Rückstand hinterherlaufen mussten.

Bär: Mehr schießen, statt immer quer zu spielen

Und das wollten sie auch dank ihrer stabilisierten Abwehr eigentlich vermeiden. „Der Fokus lag seit dem Winter bei uns darauf, Punkte zu holen und die Defensive zu stärken“, erläutert Bär. „Die Prämisse ist für uns auch weiterhin, kein Tor reinzubekommen. Und dann reicht es auch, dass wir nur eins schießen.“

Damit das besser klappt, fordert der Offensivspieler von allen mehr Mut im Abschluss. Bär hielt zuletzt auch öfter einfach mal drauf, hatte aber stets Pech vor dem Tor des Gegners. Dennoch sagt er: „Vielleicht müssen wir einfach mehr schießen, statt immer quer zu spielen.“

Der kommende Gegner Uerdingen unterlag Spitzenreiter VfL Osnabrück erst am Sonntag aufgrund dreier Sonntagsschüsse. Unterschätzen will Bär die Krefelder, die ihre Heimspiele im Duisburger Wedau-Stadion austragen aber keinesfalls. „Wir treffen auf einen Gegner, der nicht optimal ins Jahr gestartet ist“, sagt der Stürmer. „Nichtsdestotrotz ist der KFC gefährlich und hat namhafte Spieler im Team.“

Der bekannteste von ihnen darf indes nicht spielen. Kevin Großkreutz muss wegen seiner zehnten gelben Karte aussetzen. Die anderen, wie die erstligaerfahrenen Stefan Aigner, Maximilian Beister oder Dominic Maroh, dürfen aber auflaufen – und wollen Eintracht sicher das Leben schwer machen.

Vorne wieder eiskalt sein

Davor hat Bär zwar Respekt, will sich von den wiedererstarkten Uerdingern aber nicht einschüchtern lassen – ebenso wenig wie vom Restprogramm in Liga drei. „Das ist zwar sehr schwer. Aber in dieser Liga ist jedes Spiel gegen jeden Gegner schwer und hart umkämpft“, sagt Bär.

Von daher geht der Blick der Eintracht nicht zu weit voraus, sondern fällt aufs kommende Spiel. Gegen Uerdingen. „Da gilt es erst einmal gut zu verteidigen“, sagt Bär. „Und vorn müssen wir wieder eiskalt sein.“ So wie Bär bei seinem Hammerschuss gegen Unterhaching.