Braunschweig. Eintracht ist beim souveränen Drittliga-Tabellenführer Osnabrück klarer Außenseiter.

André Schubert genügte der Blick auf die Tabelle der 3. Fußball-Liga, um die Rollenverteilung für das Gastspiel von Eintracht Braunschweig beim VfL Osnabrück am Sonntag (14 Uhr) vorzunehmen. „Wir kämpfen um den Klassenerhalt, spielen auswärts beim Tabellenführer“, verwies der Eintracht-Trainer auf die Ausgangslage. Osnabrück liegt mit neun Punkten Vorsprung auf die Verfolger Wehen Wiesbaden und Karlsruhe klar auf Aufstiegskurs, ist seit dem 20. Spieltag Spitzenreiter, hat 37 von bisher 64 Punkten im eigenen Stadion geholt und ist damit die heimstärkste Mannschaft der Liga. Ganz klar, die Favoritenrolle liegt beim Tabellenführer, der aktuell über die beste Defensive und die drittbeste Offensive der Liga verfügt.

Aber, Schubert bemühte eine Fußball-Floskel, „die Spiele müssen erstmal gespielt werden. Wir fahren nicht dahin, um ein lieber Gast zu sein und die Punkte abzuliefern. Wir wollen schon um die Punkte fighten.“ Schließlich ist auch die Rückrunden-Bilanz seiner Mannschaft mit 23 Zählern und nur einer Niederlage in 12 Rückrundenpartien durchaus vorzeigbar.

Den Gastgebern bescheinigt der Eintracht-Trainer hohe Qualität. „Sie stehen defensiv sehr stabil und haben darüber hinaus sehr torgefährliche Spieler in ihren Reihen. Sie schalten sehr gut um und haben eine unheimlich hohe Qualität bei Standardsituationen“, schilderte Schubert. Die Stürmer Marcos Alvarez (10 Tore/8 Vorlagen), Marc Heider (7/4), Mittelfeldmann Manuel Farrona Pulido (5/1) und Winterneuzugang Benjamin Girth (4) aus Kiel können jeder Abwehr das Leben schwer machen. 14 Treffer erzielte das Team von Trainer Daniel Thioune nach Standardsituationen. „Sie stehen zu Recht da oben“, betonte Schubert. Dass der VfL angesichts des Tabellenbildes sein Team unterschätzen wird, erwartet der Eintracht-Coach nicht. „Sie werden sehr heiß sein auf uns. Dem müssen wir uns stellen.“

„Wir wollen auch im Spiel nach vorne den einen oder anderen Akzent setzen“, verdeutlichte Schubert, dass er mit seinem Team nicht stur defensiv im Stadion an der Bremer Brücke agieren will. Welche Mannschaft er in Osnabrück aufbieten wird, ließ der Eintracht-Trainer – wie immer – offen.

Personell bieten sich ihm viele Möglichkeiten. So kehrt Marc Pfitzner nach seiner Gelbsperre ins Aufgebot zurück, zu dem auch wieder der zuletzt erkrankte Christoph Menz zählt. Fehlen werden weiter Steffen Nkansah (gesperrt) und Felix Burmeister (Trainingsrückstand).

„Grundsätzlich entscheiden wir uns immer für die Elf, von der wir glauben, dass sie die beste Lösung für das jeweilige Spiel ist. Es ist aber immer eine Entscheidung für Spieler und nicht gegen sie“, betonte Schubert. „Die Jungs machen es momentan einfach gut, das sieht man an den Punkten. Dadurch müssen andere, die derzeit etwas hinten dran sind, einfach auf ihre Chance warten und wenn diese kommt, eben nutzen“, sagte er. „Das ist schlicht und einfach der täglich Job.“

Unterstützt wird Eintracht an der Bremer Brücke von 1400 Anhängern. Der Gästeblock ist damit ausverkauft. Der VfL wies vor dem Niedersachsen-Derby nochmals darauf hin, dass Zuschauer, die sich im Heimbereich der Bremer Brücke aufhalten und zum Beispiel durch Fan-Utensilien als Eintracht-Anhänger kenntlich sind, abgewiesen werden können, oder keinen Zugang zum Stadion bekommen.