Braunschweig. Vor dem Start des Braunschweiger Reitturniers herrscht in der Volkswagenhalle und Drumherum geschäftiges Treiben. Auch einen Check müssen die Pferde durchmachen.

Dort wo sich ab heute die Turnierpferde auf ihren großen Einsatz vorbereiten, war am späten Donnerstagnachmittag noch kaum etwas los. Nur ein kleiner Hund drehte im Sand des Abreit-Zeltes seine Runden – immer mitten durch die Beine der Aufbauhelfer. Die Ruhe vor dem Sturm.

Denn die Helfer beim Braunschweig Classico hatten sich schon zuvor mächtig ins Zeug gelegt. In nur fünf Tagen war alles in der Volkswagen-Halle fertig. „Das ist schon sportlich“, sagte Turnierchef Axel Milkau, der sich freute, dass sein Stargast auch wirklich kommt. Lange war es unklar, ob Eve Jobs, die Tochter des verstorbenen Apple-Chefs Steve Jobs, tatsächlich zum Turnier anreist. Nun konnte Milkau die frohe Kunde verbreiten. Sie und ihr riesiger Tross waren gegen 15 Uhr in Hannover gelandet.

Emilia Löser reitet mit ihrem Wallach Champions League im HGW-Bundesnachwuchschampionat und im Mannschaftswettkampf.
Emilia Löser reitet mit ihrem Wallach Champions League im HGW-Bundesnachwuchschampionat und im Mannschaftswettkampf. © Bernward Comes | Bernward Comes / Braunschweiger Zeitung

Milkaus Vorfreude war aber auch so ziemlich groß. Weil in diesem Jahr vieles neu ist, sei auch bei ihm etwas mehr Anspannung auszumachen – trotz 18 Jahren Erfahrung. „Wir sind alle heiß wie Frittenfett“, sagte er.

Das sollen die Pferde tunlichst nicht sein – zumindest was die Körpertemperatur angeht. Auf dem Harz-und-Heide-Gelände, wo am Abend nach und nach die Reiter mit ihren Transportern einzogen und eine kleine Wagenburg samt Zeltstadt errichteten, checkte ein Team von Tierärzten und Helfern die Tiere auf eventuelle Infektionen.

Denn in den Boxen, die dicht an dicht in großen Zelten untergebracht sind, sollen sich keine Krankheiten unter den stattlichen Tieren verbreiten. „Wir achten bei jedem Pferd auf möglichen Nasenausfluss, Husten und die Körpertemperatur“, erklärt Farina Alshut. Sie ist Tierärztin und zum ersten mal beim Braunschweiger Classico dabei. Noch bis tief in die Nacht waren sie und ihr Team im Einsatz. Den Pferden mache die kurze Untersuchung nichts aus. Das Prozedere sei Standard bei Turnieren und die Tiere echte Profis.

Auch Champions League, der Wallach von Nachwuchsreiterin Emilia Löser, musste durch den kleinen Check.

Mit „Kasi“, wie sie das zehnjährige Springpferd ruft, tritt die Rheinland-Pfälzerin im Mannschaftswettkampf und im Hans-Günter-Winkler-Bundesnachwuchschampionat an.

Dort will die 18-Jährige möglichst gut abschneiden. „Ein Wochenende ohne Fehler – das wäre schon toll“, sagt sie nach vier Stunden Fahrt über die Autobahn. Ihre Pferde sind schon vorher mit Mutter Nadja und dem Transporter angekommen. „Das Reisen macht ihnen nichts aus. Sie wissen ja, dass sie bald wieder nach Hause dürfen und sind besonders ruhig, wenn sie neben bekannten Pferden stehen“, erklärt Löser, die sich auf die Tage in Braunschweig freut. Denn so ein Turnier ist immer auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten – und auf dem großen Gelände gibt es immer genug zu entdecken und zu fachsimpeln. Zur Sache geht es aber dann in der VW-Halle.

Braunschweig Classico: Betriebstemperatur erreicht

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