Braunschweig. . Der frühere Weltklasse-Tennisprofi begrüßt die Wahl der Volkswagen Halle für die Fed-Cup-Spiele.

Nicolas Kiefer wird den deutschen Tennis-Spielerinnen um Andrea Petkovic und Tatjana Maria die Daumen drücken. „Aber es wird schwer“, sagt der frühere Tennisprofi vor dem Fed-Cup-Erstrundenspiel gegen Weißrussland am Samstag und Sonntag in der Volkswagen Halle. Dennoch, sein Tipp: 3:2 für Deutschland.

Kiefer, im Januar 2000 mit seiner besten Platzierung in der Weltranglisten als Nummer vier gelistet, begrüßt, dass ein großes Tennis-Event in Braunschweig ausgetragen wird. „Ich bin schließlich selbst Niedersachse“, sagt der 41-Jährige, der in Holzminden geboren wurde und in Hannover lebt. In der Landeshauptstadt war er bis Ende 2018 als Trainer und Berater an der Tennis Base des Verbands Niedersachsen-Bremen tätig, gab seine Erfahrungen aus 15 Profi-Jahren und als TV-Experte an Tennis-Talente weiter. „Wichtig ist, dass für den Nachwuchs Vorbilder da sind“, betont der Silbermedaillen-Gewinner im Olympischen Doppelfinale mit Rainer Schüttler 2004 in Athen.

Auch deshalb sei es gut, ein Turnier mit Weltklasse-Spielerinnen – wie am Wochenende in Braunschweig – im Lande auszurichten. „Da können Kinder sehen, das kann ich schaffen, wenn ich fleißig und diszipliniert trainiere. Aber auch Spaß zu haben, ist wichtig“, schildert Kiefer. Deshalb findet er auch die Absagen der beiden deutschen Top-Spielerinnen Angelique Kerber und Julia Görges „ärgerlich“. Schließlich besäßen gerade die Stars, die die Kinder und Jugendlichen in den TV-Übertragungen wie zuletzt aus Australien verfolgten, enorme Strahlkraft.

Dass die Volkswagen Halle mit 4500 Zuschauern eine eher kleine Arena ist, sieht er nicht als Manko. „Lieber eine kleinere Halle, die voll ist, als eine große, in der die Ränge abgehängt werden müssen“, betont er. Die Atmosphäre sei in einer dicht besetzten Arena einfach stimmungsvoller. „Wir haben in Niedersachsen die Möglichkeiten, solche Sportevents auszurichten. Es liegt immer an den Ausrichtern. Zweimal waren bereits die deutschen Männer im Daviscup in der Volkswagen Halle zu Gast. Zuletzt 2008 beim 3:2-Erfolg gegen Südkorea. 2001 beim Erstrundensieg gegen Rumänien (3:2) sorgten Tommy Haas – mit zwei Einzelerfolgen – und Kiefer mit seinem Dreisatzsieg gegen Gabriel Trifu für den Einzug in das Viertelfinale.

„Braunschweig ist ein gutes Tennis-Pflaster“, betont er. Durch Harald Tenzer und sein Team von der Brunswiek-Marketing um Volker Jäcke sei in der Stadt viel Tennis-Wissen vorhanden. „Sie haben verstanden, dass auch rund um ein Turnier alles erstklassig sein muss“, sagt Kiefer. Dass die Sparkassen Open bereits fünfmal zum besten Challenger Turnier gekürt wurden, sei Beleg dafür. Kiefer selbst, versucht sich seit einigen Monaten auf ganz anderem Terrain . Unter seinem Spitznamen „Kiwi“ hat er ein Mode-Label gegründet. „Es war immer mein Traum, etwas mit Mode zu machen“, erzählt der zweimalige Mannschaftsweltmeister.