Karlsruhe. . Eintrachts Torwart blickt auf eine persönliche Achterbahnfahrt in den vergangenen Monaten zurück.

Eintracht Braunschweig scheint Marvin Wanitzek zu liegen. Bereits beim 1:1 im Hinspiel hatte der Karlsruher Mittelfeldspieler per Freistoß gegen die Löwen getroffen. Diesmal wiederholte sich die Szenerie aus ähnlicher Lage. Aus gut 20 Metern zirkelte Wanitzek den Ball über die Mauer zum 1:1-Endstand zwischen dem KSC und Eintracht ins Netz. Wie auch im Hinspiel war Marcel Engelhardt, Torwart von Braunschweigs Fußball-Drittligisten, chancenlos. So sehr sich der Keeper auch streckte, er kam mit den Fingern nicht an den Ball.

„Der Freistoß war überragend geschossen. Gegen Wanitzek habe ich jetzt fast ein kleines Trauma“, sagt Engelhardt mit einer Prise trauriger Ironie. Ansonsten war die Partie in Karlsruhe für den 25-Jährigen ein guter Abschluss einer persönlichen Achterbahnfahrt in den vergangenen Monaten. Als Nummer 1 der Löwen war Engelhardt in die Saison gestartet, doch nach einigen Fehlern und Unsicherheiten war die Kritik an ihm immer lauter geworden. Nachdem Lukas Kruse verpflichtet worden war, fand sich Engelhardt nur noch auf der Ersatzbank wieder. Doch Kruses Verletzung im Spiel gegen Halle stellte die Torwart-Hierarchie bei den Blau-Gelben erneut auf den Kopf. „Für Lukas tut es mir leid, aber ich freue mich, dass ich wieder gespielt habe und hoffe, dass ich das Vertrauen mit einer guten Leistung zurückzahlen konnte“, sagte Engelhardt.

Das konnte er, auch wenn er sich in der ersten Hälfte bei einer scharfen Hereingabe in den Strafraum eine Unsicherheit leistete. Ansonsten lieferte der Schlussmann eine fehlerlose Leistung ab, zeigte vor allem beim Nachschuss von Marvin Pourie nach Wanitzeks Lattentreffer eine starke Parade (69.). Damit sollte sich der Keeper etwas Selbstvertrauen zurückgeholt haben.

Engelhardt gibt zu, dass es für ihn nicht einfach war, seinen Platz zwischen den Pfosten zu verlieren. „Für mich war es schwer, als ich auf der Bank saß. Ein, zwei Tage hat man an so etwas schon zu knabbern. Aber irgendwann muss man den Kampf wieder annehmen. Man sieht ja wie schnell es gehen kann.“

Stürmer Philipp Hofmann ist dafür ein weiteres Beispiel. Vor einigen Wochen hatte der Angreifer seinen Platz in der Braunschweiger Startelf verloren, in Karlsruhe war er nun bester Eintracht-Profi, nicht nur wegen seines Treffers. „Der Torwart hat sich verschätzt, ich bin mit dem Kopf dran und dann kullert der Ball irgendwie rein“, beschrieb Hofmann sein Tor. Darüber hinaus war der 25-Jährige sehr aktiv und war vor allem bei den langen Bällen der Zielspieler. „Es war ein sehr hartes Jahr 2018“, gibt er zu. Sein und Engelhardts Beispiel zeigen aber: Es geht auch wieder aufwärts.