Würzburg. Der Löwen-Rookie macht beim Sieg in Würzburg 30 Sekunden vor Schluss die entscheidenden Punkte für Braunschweigs Basketballer.

Als Brayon Blake nach dem Sieg in Würzburg stolz beim Interview stand, sorgte Joe Rahon für die entsprechende Untermalung. „MVP, MVP“, skandierte der Löwen-Spielmacher lachend. Denn Blake hatte 30 Sekunden vor dem Ende mit einer beherzten Einzelaktion für die Entscheidung gesorgt, als er mit einem Dreipunktespiel den 78:71-Endstand erzielte.

Dabei hatte der ungestüme Rookie im selben Angriff beinahe einen Ballverlust produziert, konnte die Situation im Zusammenspiel mit DeAndre Lansdowne gerade noch retten, stürmte dann aber entschlossen Richtung Korb, versenkte einen Sprungwurf trotz eines Fouls und den anschließenden Freiwurf.

„Erst hatte ich ein bisschen Glück, aber dann wollte ich gegen den kleineren Gegenspieler unbedingt näher an den Korb, um dort diese Punkte zu machen“, schilderte er die spielentscheidende Situation, für die ihn die Teamkollegen gleich auf dem Feld und später nochmal nach der Schlusssirene jubelnd knufften und herzten.

Der 22-Jährige hatte großen Anteil an der Leistungssteigerung der Löwen in der zweiten Hälfte. Vor der Pause hatte er seine vier Würfe alle vergeben, stand bei null Punkten. Doch nach dem Seitentausch legte er gleich mit einem Ballgewinn los und ließ im großen Braunschweiger Dreierregen zwei Distanztreffer folgen. Im Schlussabschnitt drehte der Flügelspieler mit weiteren acht Punkten noch mehr auf und hatte mit einem spektakulären Offensiv-Rebound samt Traumpass zu Scott Eatherton noch eine Schlüsselaktion, durch die die Löwen die anstürmenden Würzburger mit 70:65 auf Distanz hielten.

„Wir waren heute richtige Auswärts-Krieger, das macht total Spaß, sich mit dem Rücken zur Wand gegen die lauten Fans und die harte Verteidigung durchzukämpfen“, resümierte Blake zufrieden, der auch seine Gegenspieler gut an die Kette legte. „Ich bin ganz heiser, so laut mussten wir uns anbrüllen.“

Es war mit 14 Punkten, 4 Vorlagen und 3 Ballgewinnen das beste Spiel des US-Collegeabsolventen. Blake ist in der BBL angekommen. „BJ schwankt manchmal noch zwischen Genie und Wahnsinn“, meinte Trainer Frank Menz, „er macht Sachen, die total überstürzt sind, aber dafür bleibt er in kniffligen Situationen dann ganz cool.“

Sein Schützling blickt nun optimistisch nach vorne. „Wir sind aufgewacht“, kommentierte Musterathlet Blake den zweiten Sieg in Folge. „Wir mussten erst zusammenwachsen und herausfinden, wie wir am besten zusammenspielen. Aber wir haben uns nicht beirren lassen, sondern unseren Plan durchgezogen. Jetzt klappt die Verteidigung, und wir haben das nötige Selbstvertrauen – die Show hat begonnen.“