Braunschweig. Die Ernüchterung bei der Eintracht war nach dem 0:2 gegen Fortuna Köln groß. Doch Trainer Henrik Pedersen blickt nach vorne.

Der enttäuschenden 0:2-Niederlage gegen Fortuna Köln folgte am Montagmorgen bei Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig die Aufarbeitung der 90 Minuten vom Sonntag.

Für Trainer Henrik Pedersen liegt die Erklärung für die Leistung seiner Mannschaft auf der Hand: Kopfsache. Seine Elf habe sich, anders als im DFB-Pokal gegen Hertha BSC, nicht so entschlossen gezeigt, wie es nötig gewesen sei. Sie habe ihren Auftritt nicht so energisch durchgezogen, wie von ihm gewünscht. „Wenn das Spiel anfängt, geben wir Gas. Aber gegen Köln hatten meine Spieler schon vorher eine Erwartung, wie es laufen sollte“, schildert er seine Eindrücke. Als es dann nicht nach Wunsch lief, hätten sich seine Spieler zurückgenommen, seien darauf bedacht gewesen keine individuellen Fehler zu machen. „Was ich gesehen habe, war, dass wir so passiv waren wie noch nie“, erklärt der Däne. Das war der große Unterschied zu den Partien gegen Bundesligist Hertha BSC oder davor in der Liga gegen Wehen Wiesbaden.

Ihm habe vor allem die defensive Präsenz gefehlt. Hinzu kam, dass sein Team zu wenig Tempo in den Aktionen gehabt habe. Zudem bemängelte Pedersen die Körpersprache seiner Profis. Ihm habe missfallen, dass gegen Fortuna Köln schon im Spiel „Bewertungen“ seiner Spieler nach eigenen Fehlern oder denen von Mitspielern zu erkennen waren.

„Ich sage, wir haben hier eine Gruppe, die alles für den Verein geben will. Aber wenn sie unsicher werden, werden sie passiv, dann fallen sie zurück in alte Muster. Dann sehen wir viel mehr lange Bälle als in den Spielen davor. Sie werden passiver, das sind alte Muster. Aber die müssen sie ausblenden“, schildert Pedersen. Darüber habe er in der Spielanalyse mit dem Team gesprochen. Der Grund: „Wir müssen die Wahrheit sehen.“

„Die Entwicklung ist gut. Ich bin super zufrieden mit unserer Entwicklung – bis gestern“, sagt der Eintracht-Trainer am Tag nach der zweiten Saisonniederlage in der Liga. „Das Spiel war für mich dennoch ein Erlebnis, das die Basis für die Zukunft sein kann. Wir können nur unseren Fußball spielen, wenn wir Gas geben. Wir müssen lernen, egal wie der Gegner heißt, auf unserem Weg zu bleiben“, fordert der 40-Jährige, die richtigen Lehren aus der Niederlage zu ziehen.

Im Spiel gegen Fortuna Köln habe seine Mannschaft ihre „Identität verloren“. „Wir wollen pressen, wir wollen mit dem Ball spielen“, nennt er die Zielsetzung. „Aus diesen Spielen müssen wir lernen und ich weiß, dass meine Mannschaft daraus lernen wird. Wichtig ist, wie wir mit diesen Dingen umgehen“, sagt Pedersen und zwar mit denen aus den positiven Auftritten – wie gegen Hertha BSC – ebenso wie aus den negativen.

„Wir müssen viel frecher und viel mutiger auftreten. Und wir müssen kapieren, was die 3. Liga ist“, gibt Pedersen die Vorgabe für die nächste Aufgabe am Samstag bei der SpVgg Unterhaching. Intensität, Leidenschaft, Balleroberungen nennt der Coach als Voraussetzungen, um in Liga drei erfolgreich zu sein. „Das ist die Basis“, betont er.

„Wir haben heute ein gutes Meeting gehabt, am Mittwoch reden wir noch einmal, dann machen wir zwei super Trainingseinheiten und fahren am Freitag in der Frühe nach Unterhaching und trainieren dann am Nachmittag dort. Dann sind wir bereit für Samstag“, sagt Pedersen. Zurück will er dann nicht mehr blicken – weder positiv, noch negativ.: „Wir fangen dort bei Null an.“