Braunschweig. Mit einer Teambesprechung starten Braunschweigs Basketballer am Mittwoch in die Vorbereitung. Menz schätzt seinen Kader stärker ein als den des Vorjahrs.

Sie sind noch beim Wohnung einrichten, einkleiden, anreisen oder orientieren sich im neuen Löwen-Auto in der noch fremden Stadt. Ehe Donnerstag und Freitag die medizinischen Tests anstehen, kommen Braunschweigs Basketballer am Mittwochabend erstmals in der neuen Besetzung zusammen. Trainer Frank Menz bittet zur ersten Teambesprechung, zu der alle Profis in Braunschweig erwartet werden, er will ein einleitendes Briefing für die Saison geben.

„Da stellen wir uns erstmal alle vor, bekommen vom Coach die Ziele und Regeln gesagt, versuchen, auf einen Nenner zu kommen, und können beim anschließenden Essen gleich ein bisschen quatschen", erzählt Youngster Luis Figge, der aus den Vorsaisons schon ungefähr weiß, was die Korbjäger erwartet.

Der A-2-Nationalspieler ist einer von sieben Profis, die den Löwen aus der Vorsaison treu geblieben sind. Dazu kommen die deutschen Zugänge Christian Sengfelder (Boise State University), der Figge und Bazou Koné schon von der dreiwöchigen Turnierreise der A2 nach China und Italien gut bekannt ist, Dejan Kovacevic (Würzburg) und Moritz Hübner (Cuxhaven) sowie die drei neuen Amerikaner Joe Rahon (Limburg/Belgien), Travis Taylor (Samokow/Bulgarien) und Brayon Blake (University of Idaho).

Der Trainer hofft, dass sein Puzzle erneut so gut zusammenpasst wie das der Vorsaison, als die Löwen dank exzellenter Teamchemie mit Platz 12 viel besser abschnitten als man es erwarten durfte.

Wie stark das neue US-Trio wirklich ist, wird sich erst noch zeigen. Auf jeden Fall rechnet Menz mit einer Leistungssteigerung der verbliebenen Spieler, schon allein, weil sie nun ein Jahr Erfahrung mehr mitbringen. Bazou Koné und Luis Figge haben im A-2-Team internationale Erfahrung gesammelt und kehrten ebenso beflügelt zurück wie Lars Lagerpusch, der mit der U 20 EM-Bronze gewann, und künftig verstärkt auf der Centerposition eingesetzt werden soll.

Eindeutig verstärkt hat der Sportchef seine Mannschaft auf der Position vier, wo sie im Vorjahr sehr dünn besetzt war. Sengfelder hat als Topscorer und -Rebounder bei der A2 schon gezeigt, was er kann. Dejan Kovacevic ist zwar noch Perspektivspieler, bringt aber bereits BBL-Erfahrung aus Würzburg mit. Diese beiden müssten stärker sein als ihre Vorgänger Tim Schwartz und Tom Alte, und auch Flügel Brayon Blake, der sich bei seiner Ankunft in Braunschweig am Montag als positiv gestimmter Strahlemann präsentierte, kann als Powerforward eingesetzt werden. Zudem soll Travis Taylor auf beiden großen Positionen vielseitiger und spielstärker sein als sein Vorgänger Anthony Morse.

Bleibt die Frage, ob der neue Spielmacher Joe Rahon, der am Mittwoch einfliegt, das Team so führen und mitreißen kann, wie es Zygi Janavicius getan hatte. „Ich hoffe, dass wir tiefer sind“, vergleicht Menz seinen Kader mit dem der Vorsaison. „Wir haben jetzt jede Position zweifach besetzt.“ Die Leistungsträger Scott Eatherton und DeAndre Lansdowne sollen nicht mehr 32 und 33 Minuten im Schnitt spielen müssen. „Wir können unseren aggressiven Spielstil noch konstanter halten, weil wir mehr wechseln können, und müssen keine Kompromisse mehr machen“, malt sich der Trainer aus. „Mit diesem Team können wir da weitermachen, wo wir vergangene Saison aufgehört haben.“

Nach einem Trainingslager messen sich die Löwen in fünf inoffiziellen Tests mit Erst- und Zweitligisten, ehe sie beim Turnier in Würzburg am 14./15. September erstmals vor Publikum antreten. In Braunschweig präsentiert sich das Team danach beim „Löwentag“.