Braunschweig. Fürstner, Burmeister, Hofmann oder Tingager sollen beim Fußball-Drittigisten die jungen Profis leiten.

Der Umbruch war kolossal. Nur noch sieben Spieler blieben bei Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig, die auch in der Abstiegssaison schon dem Profi-Aufgebot angehörten. 21 Neuzugänge und Aufrücker aus dem eigenen Nachwuchs hat Trainer Henrik Pedersen in der Vorbereitung in Kader gehabt.

Eine neue Mannschaft, eine neue Struktur und Hierarchie muss wachen. Spieler wie Stephan Fürstner (31), Felix Burmeister (29) oder die beiden 26 Jahre alten Philipp Hofmann und Frederik Tingager sollen Führungsaufgaben übernehmen. Der frühere Berliner Fürstner, schon bei Union hatte er sehr vertrauensvoll mit Pedersen zusammen gearbeitet, gilt als Favorit für den Kapitänsposten.

Dass die Generalprobe gegen Waldhof Manheim (1:3) so gar nicht nach den Wünschen der Braunschweiger verlaufen war, gab Fürstner freimütig zu. „Wir müssen lernen, mit der Situation umzugehen. Es wird auch in der Saison Phasen geben, in denen man sich umstellen, sich neu orientieren muss. Den Spagat haben wir heute nicht so gut hinbekommen, aber wir haben noch eine Woche, um die Köpfe wieder hoch zu kriegen“, sagte der Mittelfeldmann. „Wir haben eine sehr intensive Vorbereitung gehabt, in der auch vieles schon gut geklappt hat, aber nach so einem Umbruch wird es noch weit in die Saison gehen bis wir dann eingespielt sind.“

Wie lange? „Das kann man schwer sagen. Das ist nicht greifbar. Wir haben eine komplett neue Truppe, ein komplett neues System. Es braucht Zeit, um es zu verinnerlichen, um Automatismen zu erarbeiten. Dass man nicht lange überlegen muss, sondern man macht es einfach.“ Momentan sei es noch so, dass in manchen Momenten ein Meter fehle, in anderen die richtige Reaktion oder der richtige Pass.

„Es wird immer besser. Es ist natürlich ein sehr komplexes Spielsystem. Jeder im Team muss seinen Job machen, damit es dann zu einem Ballgewinn oder zu einer Torchance führt. Das ist für den Außenstehenden schwer zu begreifen, aber wenn einer oder zwei pennen, ist alles hinfällig.“ Die Stimmung im Team sei gut, versichert Fürstner: „Jeder hat Bock drauf, die neue Saison anzupacken. Wir haben viele junge und hungrige Spieler.“

Das vermittelt auch Philipp Hofmann. „Ich mache mir keine Sorgen. Die Spritzigkeit kommt in dieser Woche. Alle freuen sich auf den Start“, sagt der baumlange Mittelstürmer, der hofft in dieser Saison als zentraler Angreifer weitaus stärker in das Spiel eingebunden zu werden.

Dass ihm gegen Waldhof ein etwas kurioses Tor gelungen war – Markus Scholz hatte ihn bei seinem Klärungsversuch angeschossen und der Ball segelte ins Netz – kam nicht von ungefähr. „Der Trainer hatte öfter gesagt, dass wir mehr Bälle erobern sollen in der vorderen Abteilung. Es hat mich gefreut, dass mein Anlaufen des Torwarts belohnt wurde. Ich glaube es hat auch ihn gefreut.“ Mit seiner Zweitliga-Erfahrung aus Fürth, Ingolstadt, Kaiserslautern, Paderborn und beim englischen Zweitligisten FC Brentford gilt auch Hofmann als ein Profi der bei Eintracht vorangehen und die jungen Spieler führen soll. Den Auftrag dazu hat er – vom Trainer.