Barsinghausen. Erstmals kein Sieg in den Testspielen – gegen den englischen Zweitligisten Norwich kam der VfL nicht über ein 1:1 hinaus.

Der erste Härtetest bedeutete den ersten Dämpfer: Nach drei Siegen gegen unterklassige Gegner kam der VfL Wolfsburg in der Vorbereitung auf die Saison in der Fußball-Bundesliga nicht über ein Remis hinaus. Gegen den englischen Zweitligisten Norwich City um den deutschen Trainer Daniel Farke und zahlreiche deutsche Akteure kam die Elf von VfL-Coach Bruno Labbadia am Donnerstagabend vor 500 Zuschauern in Barsinghausen nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus.

Labbadia stellte seine Mannschaft dieses Mal wieder in einem 4-1-4-1-System auf. Dabei hatte er einige Überraschungen im Gepäck: Yannick Gerhardt musste aufgrund seiner Flexibilität als linker Verteidiger aushelfen, Felix Uduokhai verteidigte dafür wieder innen, wirkte hier aber manchmal fahrig. Den Wolfsburgern war anzumerken, wie sehr die zwei Intensivwochen sie geschlaucht hatten. Und sie dürften froh sein, dass nach der Einheit am Freitagvormittag erst einmal fünf Tage ohne Training anstehen.

Denn der erste Durchgang gehörte insgesamt dem englischen Zweitligisten. Zwar hätte Admir Mehmedi nach zwei Minuten fast die VfL-Führung erzielt, doch er schoss nach einem Konter freistehend drüber. Die Engländer, bei denen der frühere Wolfsburger Timm Klose sogar die Kapitänsbinde trug, setzten die Abwehr des VfL, der erstmals in seinen weißen Auswärtstrikots auflief, früh unter Druck und waren in einigen Situationen gedankenschneller. So auch Onel Hernandez, der zwischen Januar 2014 und Juni 2016 bei der VfL-Reserve und dann eineinhalb Jahre bei Eintracht Braunschweig gespielt hatte, der einen zweiten Ball verarbeitete und Phillip Menzel im Wolfsburger Tor keine Chance ließ. Die Labbadia-Elf bekam im Laufe der ersten Hälfte etwas mehr Kontrolle, gefährlich blieb eher Norwich, das zwei Tage zuvor noch Zweitligist Union Berlin mit 1:2 unterlegen war. Labbadia meinte: „In der ersten Halbzeit haben wir eine Viertelstunde gebraucht, um reinzukommen. Man hat gemerkt, dass der Gegner sehr griffig war. Aber wir haben es auch nicht so richtig geschafft, uns Chancen zu erspielen.“

In der zweiten Hälfte – Wolfsburg hatte im Gegensatz zum Gegner komplett durchgetauscht – war etwas mehr Zug im Spiel des Bundesligisten, der nun im 4-3-3 spielte und vor allem defensiv nicht mehr viel anbrennen ließ. „Wir sollten giftiger sein, mehr Zug zum Tor haben, das haben wir besser gemacht“, befand Mittelfeldspieler Elvis Rexhbecaj, der einen Schlag auf den Knöchel bekommen hatte, aber weitermachen konnte.

In Sachen Hochkaräter ging allerdings gegen die von Klose organisierte Defensive von Norwich, das nun weniger nach vorne machte, auch wenig. Marvin Stefaniak hätte fast noch per Kopf getroffen. Doch sein Versuch war am Ende leichte Beute für den englischen Keeper. In der Schlussphase stellte Wolfsburgs Trainer noch einmal auf ein 3-5-2-System um. Immerhin: Josuha Guilavogui, in Halbzeit 2 der VfL-Kapitän, gelang nach einem Standard und einer Kopfballvorlage von Wolfsburgs Leihkandidat Paul Jaeckel noch das 1:1. So richtig viel passierte in den letzten Minuten dann nicht mehr, auch jetzt blieb es insgesamt sehr ungenau. Gut, dass die VfL-Profis erst einmal in eine kurze Pause gehen, um das bisher Erarbeitete sacken zu lassen. Rexhbecaj meinte mit Blick auf die freien Tage: „Ich glaube, wir sind sehr froh, die ersten drei Wochen waren sehr hart.“