Wolfsburg. VfL-Coach Bruno Labbadia sieht den U21-Europameister wieder im Mittelfeld – und der Ex-Kölner freut sich auf die Aufgabe, die für ihn so neu nicht ist.

Links hinten und vorne, im defensiven Mittelfeld und auch schon mal als rechter Außenstürmer – kaum ein anderer VfL-Profi musste in den vergangenen zwei Jahren beim Wolfsburger Fußball-Bundesligisten so viele Rollen ausfüllen wie Yannick Gerhardt. Coach Bruno Labbadia hat dem 24-Jährigen für sein drittes Jahr beim VfL jetzt wieder eine neue Rolle zugeteilt, die des Achters im 4-3-3-System. Dass das für Multitalent Gerhardt nichts Neues ist, überrascht dabei kaum.

Schon in der Jugend des 1. FC Köln hatte der 24-Jährige diese Rolle inne und glänzte als torgefährlicher Spieler. „Das kam jetzt in der Bundesliga noch nicht so zur Geltung“, gibt er zu. Doch Gerhardt nimmt den erneuten Rollenwechsel in Wolfsburg bisher gut an. Gleich im ersten Test gegen eine Regionalauswahl versuchte er es mehrfach, hatte dabei allerdings zweimal Aluminium-Pech. „Natürlich möchte ich mehr Tore und Vorlagen beisteuern“, nimmt er sich selbst nach zwei sportlich enttäuschenden Spielzeiten in Wolfsburg in die Pflicht.

Sein neues Aufgabengebiet beschreibt er dabei wie folgt: „Man ist dort das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive, immer mitten im Geschehen und kann sehr viel Einfluss darauf nehmen.“ Gerhardt sagt weiter: „Der Trainer fordert, dass sich der Achter so oft wie möglich anbietet und das Spiel von hinten nach vorne aufbaut, damit der Gegner sich nicht nur auf den Stürmer konzentrieren kann.“

Dabei ist sich der 24-Jährige bewusst, dass die Konkurrenz auf der Position, auf der mit Kölns B-Junioren deutscher Meister wurde, nicht unbedingt kleiner wird. Er konkurriert mit Josuha Guilavogui, Yunus Malli, Maximilian Arnold oder Riechedly Bazoer um einen der zwei Plätze auf den Halbpositionen vor dem defensiven Mittelfeldspieler. Doch er scheut den Wettbewerb nicht: „Der VfL sollte den Anspruch haben, überall gute Spieler zu haben.“ Seine Vorzüge beschreibt er dabei wie folgt: „. Ich denke, dass ich mit meiner Dynamik und meiner Laufstärke der Mannschaft helfen kann. Aber am Ende wird das der Trainer entscheiden.“ Den VfL sieht er gerüstet, dass nach zwei Jahren sportlicher Magerkost wieder etwas mehr geboten wird – ohne sich auf eine Platzierung als Ziel festzulegen: „Ich bin immer noch überzeugt, dass wir die Möglichkeiten und die Qualität im Kader haben, um es auf dem Platz anders zu zeigen als wir das in den vergangenen zwei Jahren gemacht haben.“ Der Allrounder will dabei helfen, dass die Grün-Weißen den Bock umstoßen. Und wenn es mit einem Platz als Achter nicht klappen sollte, hat er schon nachgewiesen, dass er auch an anderer Stelle helfen kann.