Braunschweig. . Der NBA-Star ist für das WM-Qualifikationsspiel nominiert. Basketball-Bundestrainer Rödl stehen auch weitere Stars erstmals zur Verfügung.

Gut neun Monate nach der Europameisterschaft in Tel Aviv und Istanbul, bei der er das deutsche Team auf Platz sechs geführt hatte, streift sich NBA-Star Dennis Schröder wieder das Nationaltrikot über. Nächste Woche in seiner Heimatstadt Braunschweig. Und er freut sich riesig darauf, nach fünf Jahren mal wieder vor seinen Fans auflaufen zu können.

Neben dem Spielmacher der Atlanta Hawks stehen weitere Stars aus der NBA und der Euroleague im deutschen Kader, die in den ersten Spielfenstern der WM-Qualifikation im November und Februar für ihre Klubs aktiv waren und deshalb aus der Ferne zuschauen mussten.

Bundestrainer Henrik Rödl nominierte am Dienstag für seinen 14er-Kader erstmals auch Powerforward Maximilian Kleber vom NBA-Team Dallas Mavericks, Spielmacher Maodo Lo aus Bamberg und Center Johannes Voigtmann, der bei Baskonia Vitoria in Spanien aktiv ist und derzeit in der Finalserie gegen Real Madrid um den Titel kämpft.

Drei weitere Stars, die ebenfalls für das Spiel in der VW-Halle gegen Österreich eingeplant waren und spielen wollten, sind verletzt. Allen voran der andere ehemalige Braunschweiger, Daniel Theis, der sich im Spiel seiner Boston Celtics einen Meniskusriss zugezogen hatte. Center Tibor Pleiß, der für Valencia spielt, kuriert eine Sehnenverletzung am Fuß aus, und Flügel Paul Zipser, in der NBA für die Chicago Bulls aktiv, pausiert wegen Fußproblemen.

Alle drei sollen im September wieder den Adler auf der Brust tragen, wenn sich die Qualifikation für die Titelkämpfe 2019 in China in der Runde der besten 24 Teams zuspitzt und NBA wie Euroleague noch Sommerpause haben. Bis dahin will die deutsche Mannschaft (4:0 Siege) ihre Tabellenführung durch Erfolge gegen Österreich in Braunschweig am Freitag nächster Woche und dann im Gipfeltreffen in Novi Sad gegen Serbien (3:1 Siege) am Montag darauf, verteidigt haben und als Erster in die zweite Quali-Runde gehen.

Dort warten aus der Gruppe H wahrscheinlich Griechenland, Israel und Estland. „Sollten wir gegen Serbien den direkten Vergleich holen, würden wir erst im Winter gegen die Griechen spielen“, verdeutlicht Rödl, warum es wichtig ist, auch noch Erster zu werden, obwohl sich das DBB-Team mit seinen vier Siegen bereits vorzeitig für die zweite Gruppenphase qualifiziert hat. Denn im Winter müssten die starken Griechen wieder auf ihre vielen NBA- und Euroleague-Stars verzichten. „Die Spiele gegen Österreich und Serbien sind deshalb enorm wichtig für uns“, betont Rödl. Für ihn sind es die ersten Spiele mit einem Nationalteam in Bestbesetzung – abgesehen von den Verletzungsausfällen.

Schröder, der bei der Eurobasket 2017 im Schnitt 23,7 Punkte erzielt hatte, ist auf der Regieposition ohnehin eine Klasse für sich. Und unter dem Korb ist die DBB-Auswahl mit Kleber, der bei der EM gefehlt hatte, in seiner ersten NBA-Saison in Dallas aber durchschnittlich fast 17 Minuten zum Einsatz kam, sowie Voigtmann und dem Münchener Meister-Duo Danilo Barthel und Maik Zirbes auch ohne Theis und Pleiß sehr stark besetzt.

Die Rückkehr der Stars bedeutet auch, dass andere Akteure ihren Platz vorerst räumen müssen. Rödl strich NBA-Anwärter Isaiah Hartenstein, Frankfurts Talent Isaac Bonga, der hofft, am Donnerstag beim NBA-Draft von einem Team ausgewählt zu werden, sowie Bayreuths Andreas Seiferth.

Der Rest-Kader: Ismet Akpinar (Ulm), Robin Benzing (Würzburg), Bastian Doreth (Bayreuth), Niels Giffey, Joshiko Saibou (Berlin), Andreas Obst (Erfurt), Karsten Tadda (Oldenburg).

WM-Qualifikation: Deutschland – Österreich, Freitag, 29. Juni, 19.30 Uhr, VW-Halle. Es gibt noch Restkarten.