Wolfsburg. Yunus Malli will beim VfL Wolfsburg bleiben, Daniel Didavi hingegen kann sich einen Wechsel vorstellen. Leipzigs Bernardo ist ein Thema.

. Nach der zweiten ganz üblen Spielzeit in Folge steht beim VfL Wolfsburg der nächste große Umbruch an. Dieser wird voraussichtlich auch das offensive Mittelfeld des Fußball-Bundesligisten treffen. Dort stehen mit Yunus Malli und Daniel Didavi zwei Ausnahmekönner noch langfristig unter Vertrag, die ihre Zeit in der VW-Stadt bisher aber beide nicht als Erfolgsgeschichte bezeichnen können. Der eine, Malli, war zu inkonstant in seinen Leistungen, und der andere, Didavi, fiel zu häufig verletzt aus. Und beide, so war zuletzt zu hören, sollen mit dem Gedanken spielen, den VfL im Sommer zu verlassen. Wie geht es weiter auf der Wolfsburger 10?

Malli hat seinen Urlaub als letzter VfL-Spieler angetreten. Montagabend kickte er noch mit der türkischen Nationalmannschaft im Test gegen Russland, nun steht erst sein Urlaub an. Am Dienstag kamen Gerüchte auf, dass Galatasaray und Besiktas Istanbul, Topteams aus der Türkei, Malli verpflichten wollen. Aber der Berater des 26-Jährigen verweist die Gerüchte ins Reich der Fabeln. "Wir hatten weder direkten Kontakt mit Galatasaray noch mit Besiktas oder Neapel", sagt Ilhan Malli, der Onkel des Spielmachers, im Gespräch mit unserer Zeitung. "Wir planen derzeit, am 1. Juli zum Trainingsstart in Wolfsburg zu sein, um eine bessere nächste Saison mit dem VfL zu spielen."

Zwar soll in Mallis Vertrag eine 40 Millionen Euro teure Ausstiegsklausel verankert sein, doch wird wohl kein Klub bereit sein, solch eine gewaltige Summe auf den Tisch zu legen. Dafür unterlagen seine Auftritte in der gesamten VfL-Zeit zu großen Schwankungen. Die Wolfsburger um Geschäftsführer Jörg Schmadtke müssten einem Transfer Mallis somit erst einmal zustimmen.

Genau wie im Falle Didavi. Der Vertrag des 28-Jährigen läuft zwar noch drei Jahre, doch seine Zukunft sieht er nicht mehr in der VW-Stadt, heißt es. Didavi will Wolfsburg verlassen. Doch das wird wohl aus drei Gründen kein leichtes Unterfangen: Erstens schreckt die hohe Verletzungsanfälligkeit mögliche Interessenten ab, zweitens müsste Didavi wohl bei Gehaltsverhandlungen hohe Einbußen in Kauf nehmen, da kaum ein Klub so gut zahlt wie der VfL. Und drittens kann Schmadtke eine gute Ablöse verlangen, weil der Mittelfeldspieler eben noch langfristig an Wolfsburg gebunden ist. Auch das macht's schwer, den 28-Jährigen zu vermitteln. Aber: Sollte sich die Chance auf einen Wechsel für ihn ergeben, würde Didavi diese wohl ergreifen.

Doch nicht nur auf der Spielmacher-Position wird etwas beim VfL passieren, auch eine Reihe dahinter bahnt sich ein Wechsel an. Benfica Lissabon will Josuha Guilavogui verpflichten. Bisher gibt es nach unseren Informationen aber weder eine Einigung zwischen den Portugiesen und dem Spieler noch zwischen beiden Klubs. Und letztere scheint nötig, weil Benfica nicht bereit sein soll, Guilavoguis 20 Millionen Euro schwere Ausstiegsklausel zu zahlen, müsste also auf ein Entgegenkommens Schmadtke hoffen, der viel vom kampfstarken Franzosen hält. Ausgang offen.

Und auf der Zugangsseite? Der "Kicker" berichtete gestern vom VfL-Interesse an Leipzigs Bernardo. Da dem Team von Bruno Labbadia mit Gian-Luca Itter nur ein gelernter linker Verteidiger zur Verfügung steht, scheint eine Verpflichtung des Brasilianers Sinn zu ergeben. Aber auch Mönchengladbach und Mainz gelten als interessiert. Aus Frankreich war zudem zu hören, dass der VfL wie schon im Vorjahr seine Fühler nach Malcom (21, Bordeaux) ausgestreckt haben soll. Doch bei einer kolportierten Ablöse von 40 Millionen Euro und hoher Konkurrenz aus der internationalen Klasse scheinen die Wolfsburger Chancen auf einen Transfer Malcoms nur ganz gering zu sein.

Klar ist: Auf Wolfsburgs neuen Geschäftsführer Schmadtke, der heute offiziell vorgestellt wird, kommt in den nächsten Wochen eine Menge Arbeit zu. Der Umbau beginnt. Welcher wird sein erster Transfer?