Mannheim. Waldhof kann von Formfehler profitieren.

Waldhof Mannheim musste mit einer Reaktion des DFB rechnen. 45 Menschen wurden verletzt, weil Fans des Fußball-Regionalligisten am vergangenen Sonntag im Relegations-Rückspiel gegen den KFC Uerdingen randaliert hatten. Die Partie wurde abgebrochen und am Dienstag mit 2:0 für die Rheinländer gewertet, die damit sportlich aufgestiegen sind. Doch die erste Entscheidung des DFB nach diesem Skandal könnte ein Aufstieg am Grünen Tisch für die Mannheimer sein.

Es wäre die skurrile Folge eines Dramas für den KFC Uerdingen. Der ehemalige Bundesligist muss um die Zulassung zur 3. Liga bangen. Grund ist ein vermeintlicher Formfehler der Krefelder Verantwortlichen. Im Zulassungsverfahren zur 3. Liga musste der Verein bis zum 29. Mai, einen Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erbringen. Eigentlich kein großes Problem für den KFC, denn Geld hat der Verein dank des russischen Investors Mikhail Ponomarev genug. Nach Informationen dieser Zeitung ging der Betrag aber rund 90 Minuten zu spät auf dem Konto des DFB ein. Das könnte das Aus für den KFC sein – und der Aufstieg für Waldhof.

Am Montag wird der Zulassungsbeschwerdeausschuss des DFB final darüber entscheiden, ob der KFC die Frist tatsächlich versäumt hat. Die Aussichten sind düster. Denn Kompromisse geht der Verband in der Regel nicht ein. Im Jahr 2001 musste der SV Wilhelmshaven absteigen, weil ein Faxgerät streikte und ein wichtiges Formular zehn Minuten zu spät in Frankfurt eintraf.

Präsident und Gönner Ponomarev vergrößerte die Sorgen der Uerdinger, indem er im Falle eines Lizenzentzuges mit seinem Rückzug drohte. Ohne das Geld des Russen stünde der KFC vor einem Scherbenhaufen. Rund 9 Millionen Euro flossen in der vergangenen Saison in den Spielerkader.