Braunschweig. Die beiden Junioren-Nationalspieler Yari und Nick Otto kommen aus der Jugend des VfL Wolfsburg.

Offiziell will Eintracht Braunschweig erst Spieler verpflichten, wenn feststeht, wer der Trainer der Löwen in der 3. Liga wird. Doch hinter den Kulissen fahren die Blau-Gelben zweigleisig. Manager Marc Arnold hat zusammen mit seinem Team mehrere Kaderlisten erstellt und dabei auch einige Neuzugänge eingeplant. Zwei davon sind nach Informationen unserer Zeitung bereits so gut wie fix. Es handelt sich um die Zwillinge Yari und Nick Otto aus der U 19 des VfL Wolfsburg.

Die 19-Jährigen verlassen am 30. Juni die A-Jugend der Wölfe und wechseln in den Herrenbereich. Für den DFB sind sie in mehreren Altersstufen aufgelaufen und wollen bei der Eintracht den Sprung zu den Profis schaffen. „Das sind interessante Spieler“, bestätigt Arnold. Die Verpflichtung des Zwillingspaares könnte bereits in den nächsten Tagen perfekt sein.

Damit wäre es der Eintracht gelungen, zwei hoffnungsvolle Nachwuchsfußballer aus der Region zu verpflichten. Ihr Vater ist Uwe Otto, der bis 1992 selber einmal das Trikot des VfL trug. Von ihrem Heimatverein TSG Mörse wechselten die Zwillinge bereits früh in den Wolfsburger Nachwuchs. Dort entwickelten sie sich in ihren Teams zu Leistungsträgern und absolvierten auch einige Spiele für den DFB von der U 16 bis zur U 19.

Yari Otto ist in der Offensive zu Hause und erzielte in dieser Saison in 25 Spielen der A-Jugend-Bundesliga vier Tore. Sein Bruder Nick ist zwar gelernter Innenverteidiger, aber auch torgefährlich. Er traf in dieser Saison in 19 Ligaspielen ebenfalls viermal für den VfL.

Letztlich kann das aber nur der Anfang von Eintrachts Bemühungen auf dem Transfermarkt sein. Aktuell können die Löwen eigentlich nur mit Robin Becker, Steffen Nkansah, Marco Engelhardt und Niko Kijewski für die 3. Liga planen. Der Rest des Zweitliga-Kaders hat bisher keinen Vertrag für die nächste Saison oder möchte und soll meistens auch den Klub für eine Ablöse verlassen.

Einzig mit dem Dänen Frederik Tingager hatte Arnold bisher das Gespräch gesucht und wollte ihn zu einem Verbleib in Braunschweig bewegen. Doch der Innenverteidiger sieht sich ebenfalls nach einem neuen Verein um, wie er einem Radiosender in seiner Heimat bestätigte.

Nicht nur deshalb muss Eintracht wohl ein komplett neues Team aufbauen. Viele Spieler, deren Verträge am 30. Juni auslaufen, haben bereits einen neuen Klub gefunden, zum Beispiel Jasmin Fejzic und Hendrick Zuck, oder stehen kurz vor einem Wechsel wie Louis Samson und Steve Breitkreuz. Noch hat man bei den Löwen aber die Hoffnung, dass man zumindest ein paar erfahrene Akteure wie Ken Reichel, Mirko Boland oder Jan Hochscheidt zum Bleiben bewegen kann, nicht aufgegeben. Für den Neuaufbau in der 3. Liga wären sie sicherlich wichtig. Denn nur mit jungen Spielern wird die Mission Wiederaufstieg nicht zu bewerkstelligen sein. Es ist zwar durchaus geplant, dass etliche Akteure aus der eigenen U 19 sowie U 23 in den Profikader aufrücken und gleichzeitig Talente wie die Ottos von außen verpflichtet werden. Doch zumindest ein Stamm der Mannschaft soll aus gestandenen Spielern bestehen. Deshalb ist es wichtig, dass bis Mittwoch eine Entscheidung in der Trainerfrage steht. Dann kann Eintrachts Kader endlich Gestalt annehmen.