Wolfsburg. Der Eigentor-Schütze hadert. Labbadias Umstellung fruchtet.

Robin Knoche lief nicht davon, obwohl ihm dazu sicherlich zumute war. Doch der Verteidiger des VfL stellte sich nach seinem Eigentor, das am Samstagabend die 0:1-Heimpleite gegen Schalke besiegelt hatte. „Es tut mir wahnsinnig leid für die Mannschaft“, sagte der 25-Jährige.

Es war ein Tag oder vielmehr eine Sekunde, die dem gebürtigen Braunschweiger vermutlich länger im Gedächtnis bleiben wird. Der Ball kommt von rechts flach vors VfL-Tor, Knoche hält seinen Fuß rein, „es war mehr ein Reflex als eine bewusste Aktion“, schilderte der Pechvogel, der nicht wissen konnte, ob in seinem Rücken nicht ein Schalker Stürmer auf den Ball lauerte. Es war jedoch keiner da. „Als Verteidiger gehst du immer zum Ball, du lässt keinen zwei Meter vor demTor passieren“, erklärte Knoche.

Diese eine Sekunde kostete den VfL mindestens einen Zähler. Er wäre auf jeden Fall verdient gewesen, es war ein ganz anderer Auftritt als in der Vorwoche beim miserablen 0:3 bei 1899 Hoffenheim. „Ich würde mich noch eher ärgern, wenn wir noch schlechter gespielt hätten. An diese Leistung können wir anknüpfen“, so Knoche. Das könnte auch mit einer Umstellung Bruno Labbadias zusammenhängen. Der VfL-Coach schickte seine Elf in einem 4-3-3-System ins Rennen, mit zwei Achtern (Maximilian Arnold und Riechedly Bazoer) vor dem einen Sechser Josuha Guilavogui.

„Wir haben so entschieden, weil wir das Gefühl hatten, so den besseren Zugriff zu bekommen“, erklärte Labbadia. Der VfL-Trainer kündigte an, weiterhin flexibel bleiben zu wollen. „System hin oder her“, sagte der 52-Jährige, „entscheidend ist, wie du es auslebst. Ich hatte das erste Mal das Gefühl: Wir sind richtig dran am Gegenspieler – bis auf die eine Sekunde.“ tik