Wolfsburg. VfL-Keeper Koen Casteels weiß, wie wichtig Siege für die sportliche Führung sind.

Die Situation beim VfL Wolfsburg ist brenzlig. Für den gesamten Verein, aber insbesondere für die sportliche Führung. Trainer Martin Schmidt und Sportdirektor Olaf Rebbe brauchen Siege. Das weiß auch Koen Casteels, obwohl er es nicht so direkt sagt. Der Keeper der Grün-Weißen erklärt: „An erster Stelle steht für uns, dass wir zeigen wollen, dass wir es besser machen können. Das wäre für den Trainer und den Manager auch besser.“

Die Profis haben es selbst in der Hand. Doch mit Auftritten wie am Sonntag beim 1:3 in Bremen sägen sie an den Stühlen ihrer Chefs. Da fehlte es einfach an allem. Dabei hatten sich Casteels und Co. extra im Vorfeld teamintern auf die Partie eingeschworen. Hinterher war die Ratlosigkeit ob der miserablen Leistung gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten groß. Woran lag es? „Ich weiß auch keine richtige Antwort darauf. Aber die Frage ist bei vielen von uns im Kopf“, sagt Casteels.

Da bleibt zu hoffen, dass es fix Antworten gibt. Wie bekommt der VfL jetzt die Kurve? Einer, der in der Vorsaison voran ging und die Mannschaft mitriss, hat den Klub verlassen. Ex-Kapitän Mario Gomez schießt seine Tore für den VfB Stuttgart, einen weiteren Mitbewerber der Wolfsburger. Die ersten Spiele der Rückrunde haben gezeigt: Gomez fehlt – auch wenn Casteels das nicht so sieht: „Wir haben es in der Vorsaison auch als Gruppe hinbekommen. Es sind nie nur ein oder zwei Spieler. Es muss wieder von der gesamten Mannschaft kommen.“

Und die muss nun schnell Antworten auf ihre Fragen nach dem Bremen-Spiel finden. Am Samstag ist der souveräne Tabellenführer FC Bayern zu Gast in der VW-Arena. Realistisch betrachtet und die Auftritte der zurückliegender Wochen berücksichtigend, gibt es für den VfL gegen die Münchener nichts zu holen. Alles andere als eine Niederlage wäre schon überraschend. Casteels jedoch hat genug Fantasie, sich einen oder sogar drei Punkte gegen die Bayern vorzustellen. „Wir haben nichts zu verlieren, wir können befreit und ohne Angst aufspielen. Wir können zeigen, was wir wirklich drauf haben“, sagt der belgische Keeper des VfL.

Denn im Training unter der Woche, so der 25-Jährige weiter, sehe vieles besser aus als in den Spielen. Ein Satz, der stark an die Vorsaison erinnert. Das Ende ist bekannt, die Grün-Weißen mussten in die Relegation, um die Klasse zu halten. In dieser Saison sollte alles besser werden, doch so sieht es im Moment nicht aus. Casteels und Co. sind nun gefragt, müssen die Kurve bekommen. Ansonsten könnten sie am Ende des Monats erneut einen Trainer verschlissen haben…