Panmunjom. Bei den Olympischen Winterspielen gibt es ein gemeinsames Team.

Süd- und Nordkorea sind bereit für ein neues Kapitel olympischer Geschichte. Erstmals einigten sich die verfeindeten Länder auf den Start Seite an Seite und wollen bei den Winterspielen in Pyeongchang/Südkorea (9. bis 25. Februar) ein gemeinsames Eishockey-Frauenteam an den Start bringen. Die Zustimmung durch das IOC am Samstag gilt als sehr wahrscheinlich.

Der Vorstoß gelang am Mittwoch bei den Verhandlungen beider Länder im Grenzort Panmunjom in der entmilitarisierten Zone. Zwar gab es schon 1948 ein Team Korea bei den Winterspielen in St. Moritz und im Sommer in London, doch ihm gehörten nur Athleten aus dem Süden an.

Beide Mannschaften wollen in Pyeongchang auch bei der Eröffnungs- und Schlussfeier gemeinsam hinter einer Vereinigungsflagge ins Olympic Stadium einlaufen. Dies war bislang nur bei den Sommerspielen 2000 in Sydney und 2004 in Athen sowie letztmals bei den Winterspielen 2006 in Turin der Fall.

Insgesamt will der Norden zu Olympia und zu den Paralympics im Anschluss (8. bis 18. März) 550 Personen entsenden. Zur Delegation gehören auch 230 Cheerleader, eine Gruppe mit 140 Musikern sowie eine 30-köpfige Taekwondo-Gruppe, die ihre Sportart demonstrieren will.

Weitere Ideen werden heiß diskutiert. Der Bob-Weltverband IBSF plant den Einsatz eines Vierers mit Athleten aus Nord- und Südkorea als Spur-Schlitten. Das gemischte Team würde die Bahnbedingungen vor den Viererbob-Rennen am 24. und 25. Februar testen. sid