Frankfurt. Asiaten starten Kooperation mit dem DFB.

Die Besucher aus Fernost waren begeistert. Als kürzlich eine Delegation des chinesischen Verbandes den Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt besuchte, interessierten sich die Funktionäre brennend für die Pläne der neuen DFB-Akademie. Der seitdem kursierende Spaß, in China könnte bald und sogar zügiger ein ähnliches Millionenprojekt entstehen, ist gar nicht so unrealistisch – Staatspräsident Xi Jinping hat den Fußball zur Chefsache erklärt.

Am Freitag werden deshalb historische Verträge zur deutsch-chinesischen Fußballkooperation unterschrieben, und das auf höchster Regierungsebene. Bundeskanzlerin Angela Merkel lädt die Vertreter des DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL) ins Kanzleramt ein, aus China reist die stellvertretende Premierministerin Liu Yandong, die mächtigste Frau der Volksrepublik, an.

Dass der deutsche Fußball seinen Blick nach Asien richtet, ist logisch. Der chinesische Markt wächst mit enormer Geschwindigkeit, die Begeisterung für Fußball ist trotz der schwachen Nationalmannschaft riesig. Laut einer Studie ist Rekordmeister Bayern München der beliebteste Klub in den digitalen Medien, die Eliteklasse die populärste Liga.

Beim Bundestag Anfang November in Erfurt rechnete DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius vor, dass „mehr Chinesen das WM-Finale 2014 verfolgt haben, als Deutschland Einwohner hat“ - und in der Hauptstadt Peking war es damals drei Uhr nachts. Länderspiele der deutschen Weltmeister in Fernost werden hinter den Kulissen längst geplant.

Im Rahmen der zunächst fünf Jahre andauernden Kooperation leistet die deutsche Seite Hilfestellungen in verschiedensten Förderbereichen wie der Trainer-, Spieler- oder Schiedsrichterausbildung. DFB und DFL gelten im Reich der Mitte als eine Art Blaupause für erfolgreiche Fußballstrukturen, davon will der chinesische Verband profitieren. sid