Malabu. Heute startet der Afrika-Cup in Äquatorialguinea. Sieben Bundesligaprofis sind dabei.

Kameruns Nationaltrainer Volker Finke.
Kameruns Nationaltrainer Volker Finke. © dpa

Das große Abenteuer Afrika-Cup wird für Volker Finke & Co. mehr denn je eine Reise ins Ungewisse. Schon das obligatorische Fiebermessen bei der Einreise in Äquatorialguinea erinnert an die Sorge vor der Ebola-Epidemie. Und auch die kurzfristige Verlegung aus Marokko in den diktatorischen Kleinstaat lässt das Sportliche vor dem heutigen Start des Turniers in den Hintergrund rücken. Dennoch erwartet Afrika-Experte Otto Pfister ungebrochene Begeisterung auf dem Kontinent: „Für den Mann auf der Straße ist es populärer als die Weltmeisterschaft“, sagte der Fußball-Weltenbummler.

Am Flughafen der Hauptstadt Malabo warnen neben Maskottchen Chuku Chuku Poster vor den Symptomen des tödlichen Virus. Bei jedem Ankommenden wird die Körpertemperatur ermittelt, die Hände werden gesäubert, berichten Augenzeugen.

„Sowohl im organisatorischen Bereich als auch was die Disziplin betrifft, gibt es sicherlich noch eine Menge zu verbessern“, erklärte der Schalker Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting als Erfahrung aus dem WM-Vorrundenaus Kameruns. Trotz der Verjüngung und Finkes viel diskutierten Verzichts auf Stürmer-Altstar Samuel Eto’o zählt der 25-Jährige seine Mannschaft zu den „Mitfavoriten“. „Wenn du eines der besten Teams Afrikas bist, musst du diese Erwartungen erfüllen“, sagte er.

Neben ihm stehen sechs Profis aus der Bundesliga in den Kadern der 16 Teams. Mehr als zwei Drittel der Profis verdienen ihr Geld in Europa und fehlen zum Rückrundenstart – so dass das routinemäßige Klagelied zu hören ist. „Die Leute, die diese Rahmenterminpläne machen, tun das ohne Rücksicht auf Verluste“, schimpfte Schalkes Manager Horst Heldt. Die Abwesenheit von Choupo-Moting könne den Angreifer zurückwerfen – „und auch das Krankheitsrisiko kann man nicht ausschließen“, erklärte Heldt mit Blick auf den Ebola-Virus.

Neben dem Schalker sind Pierre-Emerick Aubameyang (Gabun, Dortmund), Salomon Kalou (Elfenbeinküste, Berlin) Cédric Makiadi (Kongo, Bremen), Abdul Rahman Baba (Ghana, Augsburg), Salif Sané (Senegal, Hannover) und Ibrahima Traoré (Guinea, Mönchengladbach). dpa