Wolfenbüttel. Das Kuba-Museum zeigt die Produkte des früheren Wolfenbütteler Unternehmens für Plattenschränke und Fernseher.

Im Jahr 1966 stand Gerhard Kubetschek als gemachter Mann da. 80 Millionen D-Mark hatte er gerade mit dem Verkauf seiner Firma „Kuba Imperial“ an den amerikanischen Konzern „General Electric“ verdient. Der Unternehmer aus Wolfenbüttel galt als Lebemann, besaß Privatjets, Motoryacht und edle Autos. Aber den Luxus hatte sich Kubetschek erstmal verdienen müssen. Womit genau, das ist im Kuba-Museum in seiner Heimatstadt zu sehen.

Kubetschek galt schon vor der Firmengründung als geschäftstüchtig. Mit seinem ersten Geld kaufte er sich ein Stück Luxus: eine Holz-Musiktruhe. Musik sollte ihm die triste Nachkriegszeit in Deutschland ein wenig lebenswerter machen. Als Freunde die Truhe sahen und damit ebenfalls gerne dem Alltag entfliehen wollten, witterte Kubetschek die Geschäftsidee.

Bereits 1946 baute ein Tischler in Kubetscheks Privathaus die ersten fünf Plattenspieler in Schränke ein. Im Folgejahr gründete der Wolfenbütteler ein Unternehmen, das sich innerhalb von 20 Jahren zum drittgrößten in Deutschland entwickeln sollte. Die Marke Kuba mischte die Radiobranche auf.

Die Exponate im Kuba-Museum demonstrieren den unbändigen Unternehmergeist Kubetscheks. Gleich am Eingang können Besucher mit dem Plattenwechsler „Schatulle“ das erste Verkaufsmodell sehen. Der Holzkorpus für den Plattenspieler sieht noch aus wie ein Brotkasten. Doch mit den Jahren werden die Möbel immer größer und optisch ansprechender. Neue technische Möglichkeiten erlauben den Einbau von immer höherwertigen Plattenwechslern. Separate Fächer für Platten und Minibar werden integriert.

Doch die frühen 50er Jahre sind auch der Beginn des deutschen Fernsehens. Und natürlich wollte Kubetschek auch auf diesen Zug aufspringen. Der Unternehmer kaufte die zum Verkauf stehende Fernsehfabrik „Imperial“ in Osterode am Harz auf. Fortan vereinen die Kombi-Truhen Plattenspieler, Radio und Fernseher. Bekanntestes Exemplar: die futuristisch anmutende Musiktruhe „Komet“. Das Möbelstück mit der großen Haiflosse war eigentlich nur als Hingucker für einen Messestand gebaut worden.

Die Grundlage des 2006 eröffneten Museums in den früheren Kuba-Werken bildet die Sammlung des Braunschweiger Unternehmers Helmut Streiff. In einer separaten Fernsehausstellung gibt es unter anderem den ersten Farbfernseher von 1956 zu sehen. In der Grammophonabteilung werden viele Vorgänger-Modelle des Plattenspielers ausgestellt. Einblicke für Besucher gibt es wieder an diesem Samstag, 13. April, von 10 bis 14 Uhr.

Adresse: Lindener Straße 15, 38300 Wolfenbüttel

Telefon: (05331) 8 55 02 61

Internet: www.kubamuseum.de

Jeden 2. Samstag im Monat von 14 bis 18 Uhr sowie nach Anmeldung

Eintritt: frei