Wolfenbüttel. Comedian Matze Knop erklärt die „Diagnose dicke Hose“. Im Mai spielt er in Wolfenbüttel.

Matze Knop gehört zu den prägenden Köpfen der deutschen Comedy-Szene. Bekannt wurde er mit der Figur „Supa Richie“ und als Parodist von Stars der Fußballszene wie Franz Beckenbauer und Jürgen Klopp. Am Samstag, 13. Mai, kommt er mit seinem aktuellen Programm „Diagnose dicke Hose“ in die Wolfenbütteler Lindenhalle. Marie Traoré sprach vorab mit dem 42-Jährigen.

Wer von ihnen die „Diagnose dicke Hose“ bekommt – unter welcher Krankheit leidet der?

Man darf die Diagnose nicht zu materiell sehen. Jemand der seine Träume verwirklicht – zum Beispiel eine Weltreise nicht erst mit 60 Jahren macht, sondern schon mit 20, leidet unter der Diagnose Dicke Hose.

Gibt es einen Menschen mit dickerer Hose als Donald Trump?

Da gibt es Einige. Es kommt immer auf den Bereich an. Bei Trump ist es Politik, bei Ronaldo Fußball und bei Dieter Bohlen die Musik. Aber es gibt auch eine Menge Frauen, die auf dicke Hose machen, wie Lady Gaga oder Heidi Klum, die sich einen jüngeren Lover nimmt.

Man merkt, der Welt mangelt es nicht an Dicke-Hose-Menschen. Besserwird siedadurch nicht,oder?

Das kommt darauf an, wie man es sieht: Wenn jeder das tut, was er für das Richtige hält, total rücksichtslos, dann ist das nicht gut. Aber wenn jemand sagt, ich respektiere die anderen, ich nehme auch Rücksicht auf sie, aber ich mache trotzdem das, von dem ich denke, dass es für mich das Beste ist – das würde schon helfen.

„Operation Testosteron“, „Platzhirsche“, „Diagnose dicke Hose“ – Sie schreiben anscheinend vor allem aus männlicher Perspektive, oder?

Ja schon, ich schreibe viel selber. Ich habe aber auch ein paar Autoren, mit denen ich zusammenarbeite, darunter auch zwei Frauen. Es ist auch wichtig, einige Probleme aus Frauensicht zu sehen.

Sind sie selbst ein typischer Platzhirsch?

Ich denke schon. Ich finde, dass es wichtig und gut ist, sich die Meinung anderer anzuhören – und doch seine eigene Meinung immer noch zu vertreten. Wenn ich aber gar kein Platzhirsch wäre, könnte ich nicht auf der Bühne stehen und 500 bis 1000 Leute unterhalten. Ich muss dann schon irgendwann mal sagen, wo es lang geht.

Sie haben Ihr Programm 2015 geschrieben. Halten Sie weitgehend an der ersten Version fest, oder aktualisieren Sie ständig?

An den Stellen mit aktuellen Bezügen wird ständig aktualisiert, es passiert ja schließlich ständig etwas Neues. Aber es gibt auch zeitlose Dinge, die bleiben.

Ihre Witze gehen oft auf Kosten anderer. Haben sie deswegen auch schon einmal negatives Feedback bekommen?

Nein, zum Glück nicht. Ich versuche auch immer zu gucken, wo die Grenze ist. Was würde ich noch in Ordnung finden, wenn ich der andere wäre? Ich mache mich zum Beispiel über Reiner Calmund lustig, und natürlich geht es da auch ums Essen. Aber dann kommt auch der Calli auf die Leinwand und macht Witze über mich. Und das finde ich wichtig. Man darf nicht immer nur austeilen, man muss auch mal einstecken.

Wann: Samstag, 13. Mai, 20 Uhr

Wo: Lindenhalle Wolfenbüttel

Karten ab 29 Euro gibt es u.a. unter konzertkasse.de und (0531) 1 66 06