Wolfenbüttel. Regisseur Michael Kluth begleitete Günther Uecker mit der Kamera.

Das Schlossmuseum Wolfenbüttel zeigt mit Günther Ueckers (86) „Huldigung an Hafez“ in diesem Sommer die Ausstellung eines ganz besonderen deutschen Künstlers. Der Werkzyklus, in dem der Maler und Objektkünstler die Poesie des persischen Dichters in Farbe und Form umsetzt, ist das erste Mal in Deutschland zu sehen. Im Rahmen der Schau, die noch bis zum 14. August in Wolfenbüttel läuft, wird am Dienstag, 2. August, um 19 Uhr ein Filmporträt des Künstlers vorgeführt.

Der Regisseur Michael Kluth folgt Uecker seit mehr als zwanzig Jahren mit der Kamera durch seinen Künstler-Alltag. Auf diese Weise sind bisher fünfzehn Reportagen über die verschiedenen Lebens- und Schaffensphasen des Künstlers entstanden. Sie geben unter anderem Einblick in seine Arbeit im Düsseldorfer Atelier und internationale Ausstellungsreisen.

Günther Uecker, aufgewachsen auf der Halbinsel Wustrow, studierte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Malerei an den Kunstakademien von Wismar und Berlin-Weißensee. Auch um bei seinem Idol Otto Pankok lernen zu können, siedelte er Anfang der 1950er Jahre nach Westdeutschland über und setzte seine künstlerischen Studien in Düsseldorf fort. Dort schuf er 1956 die ersten „Nagelbilder“, durch die er weltweite Anerkennung und Bekanntheit erlangen sollte.

Bei diesen skulpturalen Gemälden handelt es sich um großformatige, geweißte Holzplatten, durch die Nägel getrieben wurden. Das eigentliche Motiv ergibt sich dann aus der Anordnung der Metallstifte und dem Spiel von Licht und Schatten.

Kluths dokumentarischer Film „Poesie der Destruktion“ verknüpft Biografisches mit Bildern von Ausstellungsvorbereitungen in Asien und der Gestaltung des Andachtsraumes des Bundestages durch den Künstler.

Vor der Filmvorführung, ab 18 Uhr, kann die Schau „Huldigung an Hafez“ besucht werden.