Braunschweig. Im Feiertags-Programm versteckt sich zwischen Wiederholungen einiges Sehenswertes. Wann das Einschalten an Ostern wirklich lohnt, erfahren Sie hier.

Dass viele TV-Programmchefs Hasenfüße sind, ist allgemein bekannt. Was zählt, ist die Quote. Experimente im TV-Programm sind daher so beliebt wie Schnee an Ostern. Vor allem beim Feiertags-Programm wird auf Nummer sicher gegangen. Doch auch in diesem Jahr versteckt sich, zwischen all der Fernseh-Routine aus Animationsfilmen, Action-Blockbustern und Schmonzetten, die ein oder andere Perle.

Brandneu: Erstmals im (Free-)TV

Wer keine Lust auf olle Kamellen hat, garniert sich sein Ostermahl mit Erstausstrahlungen beziehungsweise Free-TV-Premieren. Fans von unaufgeregten TV-Biografien könnten gefallen an Grzimek (Karfreitag, 20.15 Uhr, ARD) finden. Ulrich Tukur spielt Bernhard Grzimek, der, dank seiner TV-Auftritte in den 60er und 70er Jahren, als Deutschlands bekanntester Zoologe gilt. Liebhaber von unangepassten Mädchen-Figuren kommen hingegen bei dem oscarprämierten, märchenhaften Animationsfilm Merida – Legende der Highlands (Karfreitag, 20.15, RTL) auf ihre Kosten. Wer auch an Ostern nicht ohne Ballerei auf dem Bildschirm auskommt, dem sei ein ungewöhnlich rabiater Tatort: Frohe Ostern, Falke (Montag, 20.15 Uhr, ARD) empfohlen. Wotan Wilke Möhring und Petra Schmidt-Schaller jagen Geiselnehmer im Hasenkostüm.

Immer wieder gut: Filmklassiker

Kitsch hin oder her, eine gute Portion Nächstenliebe gehört auch zum Fest der Auferstehung. Ein Klassiker und Dauerbrenner der Herzen ist definitiv Die Brücken am Fluss (Samstag, 20.15 Uhr, 3sat) . Meryl Streep und Clint Eastwood haben noch jeden (weiblichen) Zuschauer dazu gebracht, über das eigene Schicksal nachzudenken. Wer nach üppigem Osterschmaus keinen Schlaf findet und eine eklatante Filmwissenslücke schließen möchte, dem sei Der Himmel über Berlin (Karfreitag, 0.50 Uhr, ZDF) empfohlen. In der Großstadtballade verliebt sich der Engel Daniel und gibt dafür seine Unsterblichkeit auf. Wer das Original von Wim Wenders gesehen hat, wird dem amerikanischen Remake „Stadt der Engel“ nichts mehr abgewinnen können.

Einem der größten Filmregisseure aller Zeiten widmet 3sat an Ostern eine kleine Filmreihe: Alfred Hitchcock. Los geht es am Sonntag mit dem Spionage-Thriller Berüchtigt (Sonntag, 20.15 Uhr, 3sat) mit Ingrid Bergmann. Es folgt um 21.55 Uhr „Ich kämpfe um dich“ von 1945 und am Ostermontag um 22.45 Uhr „Der Fall Paradine“, ein Gerichtsdrama mit Gregory Peck.

Echtes Leben: Doku-Tipps

Alle, die sich an Ostern durchaus für Spiritualität interessieren, könnten mit der Dokumentation Bedingungslose Liebe (Freitag, 22.40 Uhr, Arte) einen spannenden Blick in das Leben einer jungen Ordensschwester werfen. Die französische Regisseurin Stéphanie Pillonca-Kervern begibt sich auf die Spuren ihrer Schwester, die im Alter von 22 Jahren ins Kloster eingetreten ist. Einen extrem lustigen Männerabend hingegen bietet Arte mit der Sendung Durch die Nacht mit Til Schweiger und Fahdi Yardim (Sonntag, 23.40 Uhr, Arte) . Die ungleichen „Tatort“-Partner machen mit viel Action und Gelächter Hamburg unsicher.