Salzgitter-Bad. Die Kreishandwerkschaft erhält Verstärkung: Andreas Böhmken, Anwalt und FDP-Ratsherr aus Salzgitter rückt nach in die Geschäftsführung.

Andreas Böhmken (51), langjähriger selbstständiger Anwalt aus Salzgitter und FDP-Fraktionschef im Rat, wagt den beruflichen Neuanfang bei der Kreishandwerkerschaft Süd-Ost-Niedersachsen. Als Fachanwalt für Arbeits-, Bau- und Architektenrecht ist er seit Anfang Dezember Teil der Geschäftsführung, die 23 Innungen mit etwa 600 Mitgliedern in der Stadt Salzgitter und den Kreisen Wolfenbüttel und Goslar vertritt.

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Böhmkens neue Aufgaben

Der gebürtige Salzgitteraner, verheirateter Vater einer Tochter war zunächst Syndikusanwalt der Kreishandwerkerschaft, bevor er Ende November von den Innungen einstimmig zu einem von zwei Geschäftsführern gewählt wurde. Sein Kollege ist Michael Wolff, der schon seit 2005 Mitglied der Doppelspitze der Kreishandwerkerschaft ist. Die rechtliche Beratung der Mitgliedsbetriebe sei nun wesentliche Aufgabe Böhmkens, sagt Kreishandwerksmeister Christian Heuer.

Handwerk in schwieriger Lage

Der Salzgitteraner stößt in schwierigen Zeiten zum Handwerk. Die Geschäftsstelle, die die Betriebe berät, sie arbeitsrechtlich vertritt, das Ausbildungswesen betreut und das Innungswesen organisiert, vertritt einen Berufszweig, den massiv Nachwuchssorgen etwa in der Bauwirtschaft plagen, sagt Wolff. Heuer betont, es seien angesichts bevorstehenden zahlreichen Wechsels in den Ruhestand geburtenschwache Jahrgänge, die nun mit Hinweis auf die Vielfalt der Tätigkeiten im Handwerk, zunehmend mehr aber durch Werbung und Information während der Berufsorientierung zu interessieren seien. Das Problem sei zudem eine Imagefrage, sagt Böhmken. Verstärkt führe der Weg zur Entscheidung der potenzieller Azubis über die Eltern. Sie müssten angesprochen und interessiert werden, sagt er: „Damit wachsen die Anforderungen an uns“.

Warum Böhmken die Selbstständigkeit aufgibt

Die neue, vielseitige Tätigkeit in einem ihm zuvor eher fremden Berufsfeld haben Böhmken bewogen, beruflich neue Wege zu gehen. „Ich vertrete das Handwerk, kann gestalten, neue Betriebe hinzugewinnen und die politische Arbeit als wichtiges Netzwerk nutzen“, sagt der 51-Jährige mit spürbarer Freude und getrieben von großer Aufbruchstimmung. Zudem sei er sehr überrascht von der großen Offenheit, mit der ihm die Mitgliedsfirmen begegnet seien. „Es war an der Zeit für einen Tapetenwechsel“, räumt Böhmken ein. Und nach einjähriger, resonanzstarker Zusammenarbeit mit dem Handwerk scheint dem Salzgitteraner, dass diese mutige Entscheidung auch die richtige gewesen ist.