Salzgitter. Neben den SPD-Politikern Marcus Bosse und Stefan Klein zieht auch Jürgen Pastewsky (AfD) in den Landtag ein. Er war über die Landesliste abgesichert.

Die SPD-Kandidaten haben bei der Landtagswahl in den beiden Salzgitteraner Wahlkreisen (WK 10, 11) klar ihre Direktmandate verteidigt: Stefan Klein (WK 11) und Marcus Bosse (10) ziehen zum vierten Mal in den niedersächsischen Landtag ein. Die Wahlbeteiligung war im Wahlkreis 11 schwach – sie lag bei 54,15 Prozent, im Wahlkreis 10 immerhin bei 61,32 Prozent. Auch bei den Zweitstimmen holte die SPD in beiden Wahlkreisen klar den Sieg.

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Abgeordnete schneiden unterschiedlich gut ab

Im WK 11 schnitt Klein in den Wahlbezirken unterschiedlich gut ab. Besonders stark (57,92 Prozent) war sein Erststimmen-Ergebnis in Lebenstedt 2. Bei den Zweitstimmen holte die SPD dort 53,23 Prozent, die CDU gerade mal 13,18, die Grünen 5,68 und die AfD 18,8.

Bosse holte im WK 10 etwa in Salzgitter-Bad Best-Ergebnisse von 45,86 Prozent bei den Erststimmen, die SPD etwa 43,97 Prozent. AfD-Kontrahent Jürgen Pastewsky lag dort teilweise mit 25,79 Prozent hinter Klein. Am Ende reichten diese Ergebnisse für das Direktmandat aber nicht aus, er kam dennoch in den Landtag.

Pastewsky schafft Sprung in Landtag

Neben Bosse wird auch Pastewsky im WK 10 ein Mandat erhalten: Er war auf Position 18 auf der Landesliste seiner Partei abgesichert. Wie sich der Kreistagsabgeordnete und Mitglied des Rates der Samtgemeinde Elm-Asse dort seine Arbeit vorstellt, ist auf seiner Internetseite nachzulesen: „So wie im Samtgemeinderat und im Kreistag möchte ich auch im Landtag sachlich und diszipliniert arbeiten. Ohne persönliche Beleidigungen, aber durchaus hart in der Sache.“

Auch wenn Klein und Bosse im Vergleich zur Wahl 2017 Verluste hinnehmen mussten, waren sie doch sichtlich erleichtert und froh über den Ausgang der Wahl. Klein verfehlte im Wahlkreis 11 am Ende die 50-Prozent-Marke. Er kam im vorläufigen Endergebnis auf 49,31 Prozent (52,2 Prozent 2017). Bosse holte im Wahlkreis 10 am Ende laut vorläufigem Endergebnis 41,50 Prozent (2017: 48,30).

Das meint der OB

Oberbürgermeister Frank Klingebiel kommentierte den zu erwartenden Regierungswechsel mit einer gewissen Enttäuschung. Er hätte sich eine Fortsetzung der großen Koalition gewünscht, „weil ich einen persönlichen Draht zu den Handelnden hatte: Wenn man sich kennt, geht vieles schneller“. In den Salzgitteraner Wahlkreisen seien mit Klein und Bosse zwei erfahrene Abgeordnete wiedergewählt worden, die im neuen Landtag „eine gute Rolle“ für die Stahlstadt spielen könnten. Ansonsten mache das Wahlergebnis deutlich, „dass sich die große Politik von den Bürgern entfernt hat“, monierte Klingebiel.