Lebenstedt. Der Gewerkschaftsbund hatte auf den Friedhof Jammertal geladen. Mit einer Kranzniederlegung wurde den Opfern des Zweiten Weltkriegs gedacht.

Die Häupter der Anwesenden sind gesenkt, die Stimmung ist bedrückend und nachdenklich. Das Wetter ist grau. Vor dem Kriegsdenkmal am Friedhof Jammertal spielt Hannes Salzmann das Lied „Es ist an der Zeit“ von Hannes Wader. Es geht um das Schicksal eines jungen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Früh verstorben, nie geliebt und von der Führungsriege manipuliert. Ein Schicksal, dass viele Soldaten nicht nur im Ersten, sondern auch im Zweiten Weltkrieg teilten. So heißt es auch im Lied: „Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen. So wie sie es mit uns heute immer noch tun.“ Schon fast mahnend erklingt die Gitarre Salzmanns zum Antikriegstag am Sonntag.

Jedes Jahr erinnert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Antikriegstag an den Zweiten Weltkrieg, seine Opfer und seine Folgen. Marion Koslowski-Kuzu, Vorsitzende des DGB-Stadtverbands Salzgitter, fasst zusammen warum. Während ihrer Eröffnungsrede sagt sie: „Wenn wir aus all dem Leid und der Grausamkeit des Krieges mindestens die Lehre ziehen können, dass es sowas nie wieder geben soll, dann hat dieser Tag seinen Sinn schon erfüllt.“ Auch dem zweiten Bürgermeister Marcel Bürger liefen bei den hohen Opferzahlen „immer noch Schauer über den Rücken.“