Lebenstedt. Angelika Adler und Kati Krause vom Kinderschutzbund bieten seit 2001 Kurse für Menschen an, die Probleme mit ihren Kindern haben.

Was sind „starke Eltern“? Für Angelika Adler sind das solche, die „die Stärken ihrer Kinder bewusst wahrnehmen, zuverlässig an deren Seiten sind, aber auch klare Grenzen setzen können“. Löbliche Eigenschaften – und bei denjenigen, die die Kurse von Adler und ihrer Mitstreiterin Kati Krause besuchen, nicht immer vorhanden. Zumindest nicht auf den ersten Blick.

„Starke Eltern – Starke Kinder“ heißt das kostenlose Programm, welches der Kinderschutzbund seit 2001 in Salzgitter anbietet. Die 69-jährige Adler und Kollegin Krause (60) sind von Anfang mit dabei – und in dieser Eigenschaft in den Kindergärten und Schulen der Stadt unterwegs.

Welche Ziele haben Eltern in ihrer Erziehung?

Hier stehen jedoch nicht die Kinder im Fokus, sondern deren Eltern. „Idealerweise acht, manchmal auch bis zu zwölf“ Teilnehmer sind bei den insgesamt zwölf Termine à drei „Lerneinheiten“ dauernden Kursen dabei – häufig nur die Mütter, ab und an auch Paare. Sie alle haben das Problem, mit ihrem Nachwuchs nicht zurecht zu kommen, wenn dieser, gerade im Alter von drei bis sechs Jahren, persönliche Veränderungen durchmacht.

„Wir fragen die Leute zuerst, welches Ziel sie in ihrer Erziehung haben“, erklärt Adler. Es komme nicht selten vor, so die sechsfache Großmutter, dass Eltern auf diese Frage „gar keine richtige Antwort“ hätten. Auch sollten sie sich stets die positiven Eigenschaften ihrer Kinder vor Augen rufen – besonders aktive also etwa nicht als „zappelig“, sondern „deren Lebensfreude“ sehen.

Im Familienalltag sollen „konstruktive Grenzen“ gesetzt werden

Wichtig sei jedoch auch, dass Eltern über die Bedürfnisse der Kleinen nicht ihre eigenen vergäßen oder zu sehr in den Hintergrund stellten. Adler: „Wer selbst ausgeglichen und zufrieden ist, gibt dies auch in der Erziehung weiter.“ Daher sei es elementar, im Familienalltag auch klare Grenzen zu setzen – „aber stets konstruktiv“. Davon würden die Kinder dann profitieren, also ihrerseits „stark“ werden.

Diese Punkte diskutieren Adler und Krause im Gespräch mit den Kursteilnehmern. Außerdem gibt es regelmäßig „Wochenaufgaben“, in denen die Eltern etwa herausarbeiten sollen, welche Konflikte es mit ihren Kindern gibt und wie sie sich dadurch in ihrem eigenen Wohlbefinden eingeschränkt sehen.

Manche seien zu Beginn skeptisch, erzählt Adler – letztlich blieben aber viele positive Rückmeldungen und Kontakte über die Kurslaufzeit hinaus. Nach den Sommerferien soll es weiter gehen: „Wir freuen uns darauf.“

Weitere Infos: www.starkeeltern-starkekinder.de