Calbecht. Im nächsten Teil der Reihe „25-Fragen - 25 Antworten“ geht es um eine weit verbreitete Furcht.

Unzählige Studien zu dieser Frage haben schon viele unterschiedliche Ergebnisse hervorgebracht, aber ein Erklärungsansatz taucht vergleichsweise häufig auf: Wir Menschen haben vor allem Angst vor Dingen, die wir nicht verstehen, also aus Unkenntnis vor Hintergründen, Zusammenhängen oder Abläufen.

Ob Radioaktivität, Elektrosmog oder Gentechnik – die Angst vor neuen Techniken und ihren Folgen ist weit verbreitet und in Bezug auf manche Forschung sicherlich auch nicht unbegründet. Als Otto Hahn in einer Dezember-Nacht des Jahres 1938 bei einem chemisch-radiologischen Experiment versehentlich den Uran-Kern zerschoss, ahnte er nicht, was er damit ausgelöst hatte. Als Hahn verstand, bangte er um den möglichen Missbrauch seiner Erfindung und war schockiert, als amerikanische Atom-Bomber 1945 Hiroshima und Nagasaki angriffen.

Aktuell scheint es so, dass die Digitalisierung bei vielen die Angst schürt, dass sie zur Schaffung von Maschinen mit künstlicher Intelligenz und dadurch letztlich zum Ersatz des Menschen führen wird, obwohl wir es momentan lediglich mit Vereinfachungsprozessen durch fest programmierbare Abläufe zu tun haben.

Wenn also Unkenntnis Ängste fördert, ist es ein logischer Schritt, Kinder und Jugendliche frühzeitig an Naturwissenschaften und Technik heranzuführen. Doch leider kommt das MINT Nachwuchsbarometer 2017 zu dem Ergebnis, dass beispielsweise die Nachfrage nach Leistungskursen in Naturwissenschaften, Technik und Informatik gering bleibt und bei Mädchen sogar rückläufig ist. PISA zeigt zudem, dass sich junge Menschen in den Naturwissenschaften kaum etwas zutrauen. Nur in Indonesien und Dänemark wollen noch weniger Jugendliche eine naturwissenschaftliche Karriere einschlagen als in Deutschland.

Jeder dritte Bachelor-Student bricht sein Studium ab, vor allem in den Fächern Mathe, Physik, Chemie und Bio. Doch wenn man schon in der Schule Spaß an diesen Fächern hatte, kann man sie auch auf Hochschul-Niveau nachweislich besser meistern. Genau an dieser Stelle setzt die Philosophie von Science Centern an. Wie im Phaeno Wolfsburg werden Kinder und Jugendliche spielerisch an Naturwissenschaften und Technik herangeführt. Getreu der These „Der Neugier gehört die Zukunft“ werden Kinder angeregt, Fragen zu stellen, wodurch ihre individuellen Fähigkeiten und eigenständiges Denken gefördert werden und das auf unterhaltsame Weise.

Wie entstehen Wolken? Was ist das Geheimnis des Bermudadreiecks? Was haben Magnete mit Elektrizität zu tun? „Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm!“

Interaktive Exponate und spannende Experimente sprechen im Phaeno jede Altersgruppe an und wecken den Forschergeist. So ist es faszinierend zu sehen, wie beispielsweise Großeltern gemeinsam mit ihren Enkeln auf Entdeckungsreise gehen und alle dabei neue Erfahrungen machen. In diesem Sinne: Bleiben Sie neugierig!